Schwalmtal: Mit Patschel über den Hariksee

Beim Torfabbau sind die Seen an der Schwalm entstanden. Heute sind sie Idylle pur.

Schwalmtal. Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel: Das wünschen viele Passagiere Gerd Mücke. Und bislang hat’s immer noch geklappt. Mücke ist Kapitän auf der Patschel. Und der kleine Kutter ist das Ausflugsboot auf dem Hariksee. Zwischen Mühlrather Mühle und Inselschlösschen pendelt Mücke hin und her - und beschert seinen Fahrgästen damit den besten Blick über den See.

Denn ans Ufer kommt man kaum, die Grundstücke der Häuser reichen bis ans Wasser und sind eingezäunt. So erschließt sich die Idylle so richtig nur vom Wasser aus. Und mithin wird die Fahrt mit der Patschel ein besonderes Erlebnis.

Gemächlich tuckert sie über den 20 Hektar großen See, künstlich entstanden beim Abbau von Torf. Gespeist wird er von der Schwalm, an deren Flussbett es sich viele Camper gemütlich gemacht haben. Wer sich nicht auf Mücke verlassen will oder seine eigene Route fahren will, kann ein Kanu, einen Kahn oder ein Tretboot mieten.

Schwimmer sieht man nur noch ganz selten, seit das alte Strandbad geschlossen wurde. Dafür sieht’s am Ufer jetzt ein bisschen nordisch aus: Wochenendhäuser sind entstanden, die an Schweden oder Finnland erinnern.

Rund um den Hariksee lohnt sich eine Wanderung. Eine gute Stunde etwa dauert der Fußweg. Vorbei geht’s an Campingplatz, Fischzucht, Marina oder der Mühlrather Mühle. Deren Rad soll sich bereits 1447 gedreht haben; sie soll die älteste Wassermühle am Niederrhein sein. Minigolfplätze locken oder verträumte Restaurants. So soll es hier die besten Windbeutel weit und breit geben...

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann noch ein bisschen mehr von der wunderbaren Landschaft rund um den Hariksee erkunden. Borner See, Heidweiher, Venekotensee: Die Wasserflächen sind hier aneinandergereiht wie bei einer Perlenkette. Ein Ausflug lohnt sich zur nahegelegenen Burg Brüggen mit dem Jagdkundemuseum. Aber eigentlich muss man hier nicht viel auf Achse sein: Der Flecken Hariksee lebt von seiner Ruhe. Und die sollte man einfach genießen.

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