Schulentwicklungsplan: Eickener Schule wackelt

Wegen sinkender Zahlen müssen vor allem Haupt- und Realschulen mit Konsequenzen rechnen.

<strong>Mönchengladbach. 16755 Jungen und Mädchen lassen sich derzeit in den 5. bis 10. Klassen der weiterführenden Schulen (Sekundarstufe1) unterrichten. Bis zum Schuljahr 2012/2013 werden es wegen seit Jahren sinkender Geburtenzahlen rund 2300 weniger sein, die in Klassen/Kursen der Haupt-, Real-, Gesamtschulen und in Gymnasien sitzen. Das prognostizieren Stadt-Schulplaner um Bernd Klauth und Herbert Lauth u.a. im neuen Stadt-Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufe 1. Das Prognose-Papier - eine Art Fünfjahresplan - enthält kaum Überraschungen. Stadtschuldezernent Gert Fischer (CDU), der die Pläne vorstellte, sieht in schrumpfenden Schülerzahlen auch eine Chance, wie er sagt. In Schulen mit Raumproblemen - u.a. an Haupt-, aber auch an Förderschulen - könne man dann "unbeschwerter" arbeiten, Nachmittagsangebote ausdehnen bzw. Mittagsverpflegung anbieten. Mit ersten Entscheidungen zum Schulplan seitens der Politik wird im März/April 2008 gerechnet. Dann sind die für die Einrichtungen so wichtigen Anmeldungen fürs Schuljahr 2008/2009 gelaufen (siehe Meldung auf dieser Seite).

Und das steht im Schulentwicklungsplan zu den Hauptschulen (zwölf städtische im Stadtgebiet): Die an der Aachener Straße soll künftig nur noch zweizügig sein (zwei Eingangsklassen). Die Nebenstelle Knopsstraße 43 kann bis 2009 aufgegeben werden. Das spart Investitionen von rund 552000Euro.

Realschulen (vier städtische): "Geschwister-Scholl": hat künftig nur noch vier Eingangsklassen, ebenso die Realschule Rheydt. Sie könnte dann von ihr genutzte Räume ans Berufskolleg für Technik abgeben. Realschule Wickrath: dreizügig, Aufgabe der Dependance im Gebäude Kreuzherrenstraße. Ansonsten "kein Korrekturbedarf".

Gymnasien (acht städtische): Sie seien auch in den nächsten fünf Jahren "absolut stabil", meint Fischer. Also kaum Änderungen. Geplant: Das Gymnasium Gartenstraße soll keine Klassen-Überhänge mehr bilden.

Zeitraum Der Schulentwicklungsplan gilt nach der Verabschiedung fünf Jahre. Zuletzt war ein solches Konzept für die Grundschulen beschlossen worden - mit schmerzhaften Einschnitten.

Vorgehen Die Politik entscheidet im März, April, was von den Vorschlägen umgesetzt wird.

Zahlen Bis 2012 wird es bei den 10- bis 17-jährigen Schülern einen Rückgang um 14 Prozent. Jetzt sind es 16755, dann sind es etwa 2300 weniger. Derzeit sind 21 Prozent der Jungen und Mädchen in der Sekundarstufe 1 (Klassen fünf bis zehn) Gesamtschüler. 52 Prozent der Hauptschüler haben einen so genannten Migrationshintergrund, an den Gesamtschulen sind es 22, Gymnasien 11, Realschulen 15Prozent.

Auf Druck der Bündnis-Grünen, nach Kritik der SPD und auf Empfehlung von Schulsprechern ließ sich die Schulverwaltung "erweichen". Schließlich sind nicht wenige Eltern berufstätig.

Wie und wann genau eingeschrieben werden kann, dazu erhalten die Eltern noch vor Weihnachten von der Stadt detaillierte Infobriefe plus Anmeldeschein. Kinder, die von der Gesamtschule abgewiesen werden, können vom 16. bis 20. Februar an anderen Schulformen gemeldet werden.

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