Schüler gegen Ausgrenzung: Ein Video für mehr Toleranz

Schüler des Gymnasiums Am Geroweiher überzeugen.

Mönchengladbach. Ganz für sich steht der Junge im Flur, obwohl die anderen Schüler nur so an ihm vorbeiströmen. In den Händen hält er ein Schild. „Dick“ steht darauf. Nächste Szene: Zwei Jungen sitzen Rücken an Rücken auf dem Schulhof. Auch sie haben ein Schild dabei: „Schwul“.

„Wir sind bunt und das ist gut so“ heißt das Video, mit dem Raphael, Kapilan, Marc und Jona den dritten Preis bei „361 Grad Respekt — Der Jugendwettbewerb auf Youtube gegen Ausgrenzung“ gewonnen haben. Von Januar bis März waren Jugendliche aufgerufen, mit ihrem Video ein Zeichen für mehr Respekt und ein tolerantes Miteinander zu setzen. Mehr als 400 Videos wurden eingereicht.

„Unser Informatiklehrer hat uns von dem Wettbewerb erzählt“, berichtet der 16-jährige Raphael vom Gymnasium Am Geroweiher. Der Neuntklässler hat sich in der Computer-AG mit drei Mitschülern zusammengetan und die Idee für das Video entwickelt. „Wir haben ungefähr eine Woche geplant und eine Woche gedreht“, sagt er. Die anderen Mitglieder der Computer-AG wurden kurzerhand als Schauspieler eingesetzt.

Obwohl Raphael in seiner Freizeit regelmäßig programmiert, kleine Filme dreht und mit Grafikprogrammen am Computer arbeitet, war das Wettbewerbs-Video auch für ihn eine Herausforderung.

„Wir haben die Stop-Motion-Technik benutzt, das habe ich vorher auch noch nie gemacht“, erzählt er. Ausgangspunkt der Technik ist der Stopptrick. Raphael ist überzeugt: „So kommen die Emotionen richtig gut rüber.“ Mit einem Preis hat er trotzdem nicht gerechnet. „Wir haben ja die anderen Einsendungen gesehen und dachten, die wären viel besser.“

Das hat die Jury um Familienministerin Kristina Schröder anders gesehen. „Die Jungen zeigen auf, wie viele Facetten von Diskriminierung es gibt“, heißt es in der Begründung. Neben „Dick“ und „Schwul“ stehen auch Begriffe wie „Ausländer“ und „Autist“ auf den Schildern. Doch das Video geht gut aus — es zeigt nämlich, wie Diskriminierung am besten begegnet werden kann. Zur Belohnung erhält jeder der Jungen eine „GoPro“-Video-Kamera.

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