Schneller und leichter zum Bahnticket

Die Bahn stellt an den Bahnhöfen neue Automaten auf. Die neuen Geräte geben sowohl Fern- als auch Nahverkehrskarten aus.

Mönchengladbach. Wer auf den letzten Drücker am Bahnhof ankam und auf die Schnelle noch ein Ticket am Automaten ziehen wollte, der kannte sie aus leidvoller Erfahrung:

Die virtuelle Eieruhr, die für Wartezeiten, verpasste Züge und so manchen gefrusteten Bahnfahrer sorgte.

Alles vorbei in der schönen neuen Automatenwelt der Deutschen Bahn, verspricht das Unternehmen.

Die neuen Geräte, von denen es in der ganzen Stadt 14 gibt, sollen schneller, verständlicher und leichter zu bedienen sein.

Sieben der neuen Automaten wurden am Mittwoch am Hauptbahnhof aufgestellt. Sie ersetzen die alten Ticktgeräte, die rund zehn Jahre alt waren.

Erfreulich beim ersten Blick auf die Automaten: Der nervige Wechsel zwischen Geräten, an denen man Tickets für die Deutsche Bahn ziehen konnte, und anderen, an denen man Fahrscheine für den VRR bekam, fällt weg.

Die neue Generation der Automaten gibt sogar Karten für andere Bundesländer und für die Topstädte Europas wie Amsterdam und Paris aus.

Ein weiterer Vorteil laut Bahnsprecher Karl-Josef Bales: "Alle Automaten können in sechs Sprachen bedient werden, sind also auch für Ausländer leicht zu handhaben."

Über einen Touch-screen (Bildschirm, an dem durch Berühren navigiert wird) lassen sich die Geräte bedienen. Der Bildschirm ist entspiegelt und hängt so weit unten, dass ihn auch Kinder und Rollstuhlfahrer bequem erreichen.

Auch die lästige Suche nach einer Codenummer für den Zielbahnhof, die schon so manchen Reisenden in den Wahnsinn getrieben hat, fällt jetzt weg.

Die Anfangsbuchstaben der gewünschten Destination reichen, schon findet der Automat den Zielbahnhof.

Obwohl die Bedienung laut Bahn kinderleicht ist, steht den Reisenden in den kommenden Tagen noch Personal zur Seite. Die so genannten "Automatenguides" helfen, wenn es mit dem Ticketkauf mal hapert.

Bezahlen kann man an den neuen Geräten mit Bargeld, EC- oder Kreditkarte. Auch mit der Bahncard kann jetzt bezahlt werden. Wer den Automaten mit Bargeld füttert, der wird allerdings nur Münzen als Wechselgeld zurückbekommen.

Auch können nicht alle Tarife mit beliebig hohen Scheinen bezahlt werden. Wer beispielsweise eine Fahrkarte für 9,80 kauft, kann nur mit einem 10- oder 20-Euro-Schein zahlen.

Umsonst gibt es sogar auch etwas an den neuen Prestigeobjekten der Bahn: Fahrplanauskünfte und Tarifinformationen können kostenlos ausgedruckt werden.

Finden sollten die Kunden die Geräte schnell, sie stehen an den Standorten der alten Automaten. Einen zusätzlichen gibt es noch dazu im DB-Reisezentrum.

Dort bleibt laut Bahnsprecher Bales alles beim Alten. "Unsere Schalter bleiben weiterhin besetzt, man kann also immer noch Karten ganz herkömmlich bei unserem Personal kaufen."

Bales glaubt aber, dass das kaum noch einer tun soll: "Die neuen Geräte sind so komfortabel und fix."

Die neue Schnelligkeit hat sich die Bahn etwas kosten lassen. Bales spricht vom Wert eines Kleinwagens - für jedes der 14Geräte.

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