Schloss Moyland: Ein Hort für Dichter und Denker

Schloss Moyland vor den Toren der Stadt Kleve hat viel schönes zu bieten.

Bedburg-Hau. Es muss ein äußerst anregendes Gespräch gewesen sein, das Preußenkönig FriedrichII. und der große Philosoph jener Zeit, Voltaire, 1740 auf Schloss Moyland führten. Eine "Wahrheitsmanufaktur" wollten sie einrichten, eine Akademie für Philosophen schaffen. Eben auf Schloss Moyland.

So weit ist es nie gekommen, und doch ist das altehrwürdige Gemäuer vor den Toren der Stadt Kleve heute so etwas wie ein Hort für Dichter und Denker. Es beinhaltet rund 5000 Werke des niederrheinischen Künstlers Joseph Beuys - und der war zeitlebens nicht nur wegen seiner Fettecke und seines Einsatzes für die Friedensbewegung ein Querdenker.

Schloss Moyland ist heute aber auch ein Ort der Gartenkunst. Das Wasserschloss zählt mit seiner Umgebung sicherlich zu den schönsten Plätzen am Niederrhein und gehört mit seinen Parkanlagen zur Straße der Gartenkunst an Rhein und Maas.

Das war nicht immer so. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, an dessen Ende noch Winston Churchill das altehrwürdige Gemäuer besuchte, verfiel das Schloss. Es verkam zu einer Ruine. Erst 1987 wieder wurde es aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.

1997 schließlich wurde das Museum Schloss Moyland eingerichtet. Die Brüder van der Grinten hatten ihre Privatsammlung eingebracht, das Land hatte mit einer Stiftung geholfen. Und nun wurden Schloss und Park ihrem Namen wieder gerecht: Moyland, das bedeutet soviel wie "schönes Land".

Im vergangenen Jahr wurde 700 Jahre Schloss Moyland gefeiert - bis Anfang des 14. Jahrhunderts reicht die erste urkundliche Erwähnung des früheren Hofes zurück.

Heute sind Schloss und Park Anziehungspunkt für Kenner von Kunst und Parkanlagen. Im Gemäuer kommen vor allem die Freunde der Beuys-Kunst auf ihre Kosten. Vor allem frühe Werke des Professors mit dem Filzhut können bewundert werden. Der Park ist ein Hort der Stille.

Auf dem weitläufigen Areal sind Skulpturen zu bewundern wie die stark an das Trojanische Pferd erinnernde Holzarbeit von Erwin Heerich oder der blaue Turm von Horst Lerche. Aber einfach auch Kräutergärten oder stille, von Wasserrosen bewachsene Wasserläufe. Schloss Moyland: Das ist wirklich schönes Land.

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