Schlafhorst baut weniger Stellen ab

Der Maschinenbauer will 83 statt ursprünglich geplanter 207 Jobs abbauen. Teile der Produktion sollen länger in Gladbach bleiben als erwartet.

Mönchengladbach. Die Verhandlungen mit dem Gesamtbetriebsrat seien "sehr schwierig" und ein Scheitern sei zeitweise nicht ausgeschlossen gewesen. So fasst der Geschäftsführer von Oerlikon Schlafhorst, Gerard Küsters, die Gespräche zusammen, die nun ein Ergebnis erzielt hätten, das "aber beiden Seiten viel abverlangt".

Zu einem der wichtigsten Punkte gehört: Es wird nun an den Standorten Mönchengladbach und Übach-Palenberg insgesamt 83 Arbeitnehmern gekündigt statt wie einst geplant 207. Derzeit sind in Mönchengladbach noch 420 und in Übach Palenberg 480Mitarbeiter beschäftigt (in einer weiteren Dependance in Ebersbach sind es aktuell noch 180).

Es soll zwar dabei bleiben, dass das Stammhaus an der Blumenberger Straße geschlossen und alle Abteilungen von Mönchengladbach nach Übach-Palenberg verlagert werden. Aber zumindest nach momentanem Stand soll die Produktion von Autocoro 480 (einem älteren Schlafhorst-Modell) noch bis Ende 2011 in Mönchengladbach bleiben oder besser "auslaufen". Das Nachfolge-Produkt der Spinnmaschine soll gleich in Übach-Palenberg hergestellt werden.

Ursprünglich war für Autocoro 480 ein Produktions-Ende für 2010 ausgeguckt gewesen. Allerdings macht die Geschäftsführung eine Einschränkung. Das Ende im Jahr 2011 ist von "der Kundenakzeptanz" und der sich daraus ergebenden Auftragslage abhängig.

Es gibt laut Küsters eine grundsätzliche Vereinbarung darüber, dass "bei schlechter Auftragslage alle Bereiche in Kurzarbeit gehen können".

Für diejenigen, die ihre Stelle verlieren werden, sind ein Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen worden. Die ausgehandelten Abfindungen liegen etwas über dem üblichen Niveau in Mönchengladbach (siehe Kasten). In einer Transfergesellschaft werden die Gekündigten die Möglichkeit haben, sich zwölf Monate weiterzuqualifizieren.

Marktbeobachter berichten derweil, dass es für den schon lange schwierigen Maschinenbau-Markt zwar mittlerweile leichte Hoffnungsschimmer gibt, aber dennoch keine Entwarnung angebracht sei. Erklärtes Ziel des Oerlikon-Konzerns ist nach Einschätzung von Experten, die Schlafhorst-Sparte wieder zu verkaufen.

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