Ruhe für Team und Tiere

Das Tierheim hat einen neuen Leiter. Klaus Kohberger will nach Ärger im Vorstand vor allem eines: Arbeiten zum Wohl der Tiere.

Mönchengladbach. "Artgerechte, innovative und kundenfreundliche Arbeit", das sind die Ziele, die sich der neue und vor allem wieder hauptamtliche Leiter des Tierheims Am Hülserkamp vorgenommen hat. Zwei Wochen hatte Klaus Kohberger jetzt Zeit, die Gegebenheiten vor Ort, die Tiere, das Team und auch schon zahlreiche Kunden kennenzulernen.

Der 45-jährige Kohberger, der zuvor sechs Jahre Tierheime leitete, zuletzt drei Jahre ein mittelgroßes in der Nähe von Frankfurt, ist gelernter Tierheim- und Pensionspfleger. Die Stelle in Mönchengladbach war ausgeschrieben worden, nachdem die langjährige Leiterin Charlotte Kaufmann die Leitung im August 2009 aufgegeben hatte. Seitdem war der Posten ehrenamtlich besetzt.

Es hatte Ärger im Vorstand gegeben, Kritik an der Pflege im Heim, an der telefonischen Erreichbarkeit, viel Unruhe. Kohberger sagt dazu: "Ich will mich neutral verhalten. Wir wollen nicht in die Vergangenheit schauen, sondern in die Zukunft." Er wolle keine Politik machen. Politik habe ihn nie interessiert.

"Unser Ziel ist, die Tiere artgerecht unterzubringen und zu vermitteln." Für das Team sehe er vor allem, dass es wieder "Ruhe finden muss, um seine Arbeit machen zu können". Durch die "jüngsten Geschichten" sei die Mannschaft durcheinander geraten. Er habe nun schon viele Gespräche geführt. "Ich brauche ausgeglichene Leute, damit sie sich auf die Tiere einlassen können."

Für die nächsten Wochen plant Kohberger u.a. Treffen mit den Gassigehern. Er will sie intensiv einbeziehen, ihre Anregungen hören. "Die Gassigeher und Hundepfleger sind doch diejenigen, die sehr viel Zeit mit den Tieren verbringen und mir am meisten über sie sagen können." Das wiederum helfe bei der Einschätzung, wohin ein Vierbeiner vermittelt werden kann.

Zu den Änderungen, die Kohberger plant, gehören außer baulichen Veränderungen auch bessere Erreichbarkeit und eventuell andere Öffnungszeiten. "Die bauliche Substanz ist hervorragend", bilanziert der 45-Jährige. Aber als Nächstes soll es zwischen den Ausläufen Sichtschutz geben.

"Damit die Hunde sich nicht durchs Gitter gegenseitig aufstacheln." Außerdem hofft er, dass ein Hundeübungsplatz an den Auslaufflächen entstehen kann. "Damit wir und auch die Gassigeher sich mit den Hunden auch auf diese Weise beschäftigen können."

Nur wenn es wirklich nicht anders geht, soll während der Öffnungszeiten der Anrufbeantworter laufen. "Wir wollen für alle Halter da sein, nicht nur für diejenigen, die ein Heimtier haben oder haben möchten." Auch wer Tiere vom Züchter oder aus dem Handel hat und damit Probleme habe, sei Kunde.

"Ich gebe lieber eine Stunde Tipps, als dass die Tiere am Ende vor unserer Tür sitzen. Derzeit wird noch überlegt, wie man bei den Öffnungszeiten eine Stunde "dran hängen" könne.

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