Römerbrunnen: Hoffnung für Bewohner?

Die Zwangsverwaltung für die Wohnanlage ist aufgehoben. Die neue Eigentümerin will, wie sie ankündigt, bis Ende 2007 ein neues Konzept vorlegen.

Der Hochhauskomplex Römerbrunnen steht nicht mehr unter Zwangsverwaltung. Das hat der seit zwei Jahren tätige Zwangsverwalter, Rechtsanwalt Andreas Pantlen, jetzt bekannt gegeben. Neue Eigentümerin ist die Residental Projekt MG Grundstücks GmbH, die durch die Grand City Hotels GmbH in Berlin vertreten wird.

Ihr Vertreter Mischa Sumin war gerade zu Gesprächen mit der Stadtverwaltung in Mönchengladbach und erklärte Vertretern der Verwaltung, dass "bis Ende 2007 eine neue Konzeption für die Wohnanlage vorbereitet wird". Dazu, was sich hinter der sehr vagen Formulierung verbirgt, wollte Sumin gestern keinen Kommentar abgeben.

Der neuerliche Besitzerwechsel lässt aber kaum große Hoffnungen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den fünf bewohnten von insgesamt sieben Wohntürmen aufkommen. Die Menschen haben schon zu viel erlebt. "Sie haben schon reichlich Eigentümer kommen und gehen sehen, so viele, dass die Zahl immer unübersichtlicher wird", sagt Karl Sasserath, Bezirksvorsteher von Rheydt-Mitte. Man könne sich nur wünschen, dass die neue Besitzerin zu "nachhaltigen baulichen Verbesserungen beiträgt".

Im Römerbrunnen gebe es einen Investitionsrückstau von mehreren Jahren, betont der Bündnis-Grüne. Allein bei der Isolierung der Wohnungen seien die Zustände unglaublich. Experten schätzten die Lage vor Ort schon so desolat ein, dass sie der Meinung waren, ein Abriss und Neubau sei billiger als die Sanierung des Komplexes. Für Letztere wäre, so schätzen Fachleute, ein zweistelliger Millionenbetrag vonnöten.

Nach eigener Auskunft verfügt die neue Gesellschaft über umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit hochverdichteten Wohnanlagen, zu denen auch der Römerbrunnen zählt. Mit der Verwaltung des Römerbrunnens wurde die Verwey GmbH beauftragt, die diese Aufgabe bereits in der Zeit der Zwangsverwaltung wahrgenommen hat. GmbH-Sprecher Mischa Sumin versicherte gegenüber den Stadtvertretern, dass er alle rechtlichen Verpflichtungen, wie etwa gegenüber den Strom- und Gaslieferanten, selbstverständlich erfüllen werde.

Diesbezüglich hatte es in der Vergangenheit mit anderen Eigentümern massive Probleme gegeben. Wegen unbezahlter Rechnungen stand vor zwei Jahren beispielsweise die Sperrung der Wasser- und Stromlieferung im Raum. Ständig wechselnde Besitzverhältnisse erschwerten es zum Beispiel den Energie-Lieferanten, ihre Bezahlung an richtiger Stelle einzufordern.

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