Rocker-Kriminalität: Durchsuchung in Mönchengladbach

Mit großem Personalaufwand, aber weitgehend im Verborgenen ermittelt die Polizei derzeit gegen die immer gewalttätigere Rockerszene in NRW. Eine Spur führt nun nach Mönchengladbach.

 Bei ihrer Offensive gegen die zunehmende Polizeigewalt durchsuchte die Polizei ein Gebäude in Mönchengladbach (Symbolfoto).

Bei ihrer Offensive gegen die zunehmende Polizeigewalt durchsuchte die Polizei ein Gebäude in Mönchengladbach (Symbolfoto).

Foto: dpa

Mönchengladbach (dpa). Die Polizei hat bei ihrer Offensive gegen die eskalierende Rockergewalt ein Gebäude in Mönchengladbach durchsucht und mehrere Männer abgeführt. Medienberichten zufolge bestätigte Polizeisprecher Peter Elke das am Donnerstag in Essen. Ob es sich um einen Einsatz im Zusammenhang mit den Mord-Ermittlungen wegen des toten Duisburger Rockers Kai M. handelt, wollte die Polizei nicht sagen: „Es finden derzeit täglich Einsätze im Bereich der Rocker-Kriminalität statt“.

Mönchengladbach war bereits vor zwei Jahren Schauplatz einer blutigen Schlacht zwischen Rockern der „Bandidos“ und der „Hells Angels“. Bei einer Massenschlägerei von rund 100 Rockern in der Altstadt waren auch Messer gezückt und zwei Rocker lebensgefährlich verletzt worden.

Fast drei Wochen nach dem Geschehen hatte die Duisburger Polizei am Dienstag von einem Überfall auf einen Rockerclub der „Freeway Rider“ in Rheinberg am Niederrhein berichtet, bei dem ein 46-jähriger Rocker schwer verletzt worden war. Seiner Aussage nach war er von vermummten Gestalten überfallen worden, die seine „Kutte“ und seine Geldbörse raubten. Die „Freeway Rider“ seien bislang keinem der großen Clubs zuzuordnen, hieß es am Donnerstag in Duisburg.

Auch in Moers waren Polizisten vor gut einer Woche in Sachen Rocker im Einsatz. Die Beamten hatten einen Autobahn-Grünstreifen abgesucht. Die Polizei dementierte nicht, dass es sich dabei um die Mord-Ermittlungen in Sachen Kai M. (33) handelte, dessen abgetrennter Unterarm Anfang Februar von einem Angler im Rhein entdeckt worden war. Gerichtsmediziner stellten fest, dass der polizeibekannte Rocker tot war, als der Arm abgetrennt wurde.

Unter der Leitung des Essener Polizeipräsidiums ermitteln derzeit hunderte Polizisten in mehreren Verfahren zur Rocker-Kriminalität. Die Polizei hält sich dabei sehr bedeckt und will noch nicht einmal sagen, um wieviele und welche Verfahren es sich handelt.

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