Prozess um Rauchmelder: 800 000 Geräte gefälscht

Massenhaft untaugliche Rauchmelder sollen zwei Geschäftsleute vertrieben haben.

Mönchengladbach. Es war eine Massenanfertigung gefälschter Produkte, die das Betrüger-Duo Bernd Sch. (44) und Holger S. (59) in China in Auftrag gegeben haben sollen. Etwa 800000 gefälschte Rauchmelder sollen die beiden Geschäftsleute 2004 im Reich der Mitte in Auftrag gegeben haben. Dann sollen sie die Geräte an Handelsketten wie Aldi Süd, Plus, Praktiker und Globus verkauft haben. Eine Gaukelei im großen Stil: Die Geräte waren nämlich für den praktischen Betrieb untauglich. Was Bernd Sch. und Holger S. jedoch nicht daran gehindert haben soll, die Verpackungen auch noch mit Gütesiegeln der "Stiftung Warentest" und anderen Einrichtungen zu versehen.

Jetzt müssen Bernd Sch., wohnhaft in Mönchengladbach, und Holger S., der in Osterholz lebt, sich vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Betrug, Urkundenfälschung und Verstoß gegen das Markengesetz vor. Am Donnerstag war der Prozessauftakt. Der war jedoch nur von kurzer Dauer: Die Verteidiger stellten einen Befangenheitsantrag. Einer der beiden Anwälte hatte kritisiert, das Gericht habe mit dem anderen Verteidiger einen Deal abgesprochen, wonach dessen Mandant im Gegenzug für ein Geständnis nur eine Bewährungsstrafe bekommen solle. Wann der Prozess fortgesetzt wird, ist noch unklar.

Fest steht für die Anklage: Die Männer haben die gefälschten Geräte mit sattem Gewinn verkauft - an Aldi Süd als Mogelpackungen beispielsweise unter dem Namen "Eurotools" für 2,25 Euro pro Stück. Holger S. vertrieb auch den Original-Rauchmelder "Eyston", dem die Fälschungen laut Staatsanwaltschaft nachempfunden waren. Ausgerechnet ein ahnungsloser Testkäufer des Unternehmens von S. ließ den Schwindel auffliegen.

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