Premiere ohne den roten Teppich

Deutsche und Briten wirken in dem 90 Minuten-Streifen mit. Gedreht wurde auch in Rheydt.

Mönchengladbach. Es gibt schon noch ein paar Dinge, die man professioneller aufziehen könnte. Damit ist nicht der rote Teppich gemeint, der bei der Premiere des Films "The Receptionist" im Cinecenter fehlt. "Den hatten wir bei der Premiere im JHQ", sagt Billy Clark, Manager der Produktion und Co-Produzent.

Aber Matt James, der Produzent, könnte durchaus bei dem kurz zuvor anberaumten Pressegespräch erscheinen. "Es fehlt hier ein Kabel, das er zum Abspielen braucht", begründet seine Frau Zoe Ogden.

Die beiden sind seit mehr als zehn Jahren als Musiker der Rheinarmee in Gladbach. "Aber Matt hat entdeckt, dass er am allerliebsten Filmen möchte", sagt seine Frau.

Aber auf einen perfekten Auftritt vor der Presse kommt es diesmal gar nicht an. "Matt wollte mal ein größeres Projekt machen", sagt Billy. Mit Spots für die Mercedes B-Klasse beispielsweise hatte Matt bereits Erfahrung mit kurzen Sequenzen gesammelt, auch einen 15 Minuten- Film hat er bereits gemacht. "Mit diesem 90 Minuten-Film kann er zeigen, was in ihm steckt. Und sich bei Filmfirmen in England für Höheres empfehlen", sagt Clark.

Nur 8.000 Euro hat die Produktion gekostet. Die Schauspieler-Crew besteht aus englischen Schauspielschülern. Die Hauptrolle des mysteriösen Portiers übernahm Axel Lindner. "Der hat noch nie gespielt", sagt Clark. "Aber beim Casting war er der Beste." "Hergestellt wurde der Film unter den gleichen Bedingungen wie ein Holywood-Film", beschreibt Clark weiter.

Sogar die Musik wurde selbst gemacht. Alle Mitwirkenden haben auf eine Gage verzichtet. "Great fun", begründet James Bugler sein Engagement. Er spielt den Hotelmanager Steve und kommt in Schlips und Kragen entsprechend seriös rüber. Gedreht wurde im Park-Hotel Rheydt.

"Eine wunderschönes altes Hotel mit einer eigenen Athmosphäre", erzählt Clark. "Und einem geduldigen Manager." Schließlich wurden aus den geplanten fünf Drehtagen insgesamt neun. "Und wir haben ein ganz schönes Chaos veranstaltet."

Den Kontakt zum Hotel hat Gladbachs Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft WFMG hergestellt.

Gezeigt werden soll der Film auf anderen Stützpunkten der Briten. "Und Matt will sich auf Filmfestivals bewerben", sagt Clark. "Er ist glücklich, dass alles fertig ist", sagt Zoe Ogden.

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