Pratschdoll ist eben total verrückt

Mehr als 500 Gäste, darunter auch Piraten, feiern ausgelassen.

Mönchengladbach. Bevor der Elferrat einmarschiert, gehen im Saal die Narren über Tische und Bänke: „Lächeln“ gibt Michael Körffer seinen Jungs und Mädels mit auf den Weg und zieht zur Demonstration die Mundwinkel nach oben. Dabei kann der Organisator dieses Abends sich wie immer auf den Elferrat verlassen und weiß außerdem: „Die Sitzung hat ihr Stammpublikum und läuft ganz von selber.“

Mindestens 500 Zuschauer, verkleidet als Teufel, Rokokodamen, Piraten, Pferde oder Götterboten, sind zur Party ins Haus Baues gekommen. Uniformenträger sind rar: „Pratschdoll ist eben verrückt und etwas anders als andere Karnevalsveranstaltungen“, sagt der 2. Vorsitzende der KG Wenkbülle.

Gerhard Claassen und sein Team haben es mittlerweile quer durch tanzende und schunkelnde Narren auf die Bühne geschafft. Der gebürtige Ostfriese steht nicht zum ersten Mal Karnevalssamstag als Sitzungspräsident vor Publikum und ist von einem jecken Rheinländer nicht mehr zu unterscheiden.

Dennoch gibt es für das vermutlich einzige Nordlicht im Saal mit dem Seemannslied „Deine Heimat ist das Meer“ eine besondere Zugabe von der Kölschen Nachtigall. Seit 30 Jahren ist die Sängerin beim Gladbacher Karneval dabei und gehört damit für Michael Körffer „schon zu unserem Hausinventar“.

Rosita Koritzki ist der „Eisbrecher des Abends“, so der Sitzungspräsident. Schon nach dem Höhner-Hit „Was mir gefällt die ganze Welt“ stehen die ersten Windberger auf ihren Stühlen und schwenken die Arme im Takt: „20.30 Uhr, Haus Baues, die Hütte brennt“, kann die Entertainerin froh verkünden.

Die Kölsche Nachtigall ist guter Dinge, dass ihre Kollegen den restlichen Abend mit einem ebenso ausgelassenen Publikum feiern können: „Ihr macht das Ding hier platt“, verabschiedet sich die Sängerin, und Feuerwehrmann Kresse betritt in voller Montur, einschließlich Helm und Spritzschlauch, die Bühne.

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