Pläne für Rathaus-Neubau schreiten voran

Das neue Verwaltungsgebäude soll in Rheydt entstehen. CDU und SPD haben die Basis für die Finanzierung jetzt gelegt. Ein Investorenmodell schließen sie aus.

Pläne für Rathaus-Neubau schreiten voran
Foto: Isabella Raupold

Es ist das Vorzeigeprojekt dieser Wahlperiode: Möglichst bis zum Jahr 2020 soll am Standort des jetzigen Rathauses Rheydt ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden. Der denkmalgeschützte Teil des Rathauskomplexes wird zwar erhalten. Aber der gesamte nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Gebäudekomplex dahinter soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser soll fast alle der mehr als 20 Verwaltungsstandorte ersetzen.

Pläne für Rathaus-Neubau schreiten voran
Foto: Isabella Raupold

Für das nächste Jahr sind wegweisende Beschlüsse vorgesehen, der Baubeginn könnte 2018 sein. „Mit der jetzigen dezentralen Struktur können wir die Verwaltung nicht auf die Zukunft ausrichten. Wir müssen zentralisieren“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Schlegelmilch.

Pläne für Rathaus-Neubau schreiten voran
Foto: Isabella Raupold

Vor allem die CDU hat sich dieses Projekt auf ihre Fahnen geschrieben. Bereits Schlegelmilchs Vorgänger im Amt des Fraktionschefs, Rolf Besten, hatte einen Verwaltungsneubau in Rheydt ins Spiel gebracht. Seit der Kooperation mit der SPD wird zielgerichtet an den Plänen gearbeitet.

Der wichtigste erste Teil: Die Finanzierung musste sichergestellt werden. „Diese Basis ist jetzt da“, sagt Schlegelmilch. Mehr als fünf Millionen Euro stehen dafür bereits im Haushalt für dieses Jahr. Die Summe wird in die mittelfristige Finanzplanung der Folgejahre verschoben. CDU und SPD haben in ihren Haushaltsantrag für den Etatentwurf 2017 weitere mehr als vier Millionen Euro berücksichtigt.

Fest steht aber auch: Für eine Summe von rund zehn Millionen Euro wird man kein Verwaltungsgebäude mit den entsprechenden räumlichen Möglichkeiten bauen können. Weitere Erlöse erhoffen sich CDU und SPD aus dem Verkauf der bisher genutzten Einheiten. Vor allem das Verwaltungshaus Oberstadt kann viel Geld in die Kasse bringen, wenn es veräußert wird — wobei nicht das Gebäude attraktiv ist, sondern das Grundstück. In diesem Bereich der Aachener Straße/Sandradstraße haben Stadt und ihre Tochter EWMG einiges an Grundbesitz, der einfließen kann in das große Plangebiet des Maria-Hilf-Geländes, das in den nächsten Jahren ein neues Wohngebiet werden soll.

Würde die Stadt nicht zielgerichtet ein neues Verwaltungsgebäude planen, müsste sie viele Millionen Euro in die Sanierung der jetzigen Standorte stecken. Auch da ist das Gebäude Oberstadt ein Negativbeispiel: Es ist baulich in einem schlechten Zustand und in energetischer Hinsicht längst nicht mehr auf einem halbwegs aktuellen Stand. „Wenn wir da investieren, schmeißen wir im Grunde Geld zum Fenster raus. Denn wir können hier und an anderen Standorten gar nicht die Möglichkeiten schaffen, die für eine gute und effektive Arbeitsorganisation notwendig sind. Mehrere alte Gebäude sind auf eine Kommunikationsstruktur der 1960er- und 1970er-Jahre ausgelegt“, sagt Schlegelmilch: „Das ist heute nicht zeitgemäß und oftmals hinderlich. Und wenn wir die Digitalisierung voranbringen wollen, brauchen wir dafür die notwendigen Rahmenbedingungen.“

Ein Investorenmodell scheidet aus. Schlegelmilch: „Das ist bei der derzeitigen Zinslage nicht attraktiv.“ Fest eingebunden werden stattdessen die städtischen Töchter: Es ist daran gedacht, dass EWMG, Kreisbau und GWSG gemeinsam das Projekt stemmen. Und auch der Standort ist unumstritten: Für die Rheydter Innenstadt ist das eine klare Aufwertung.

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