Peter Müller - Das Theater-Urgestein geht in Rente

Am 25. September wird Peter Müller 65 Jahre alt. Mit fünf Jahren begann seine Karriere — nun nimmt er Abschied.

Mönchengladbach-Rheydt. Dass man auf Wanderschaft gehen muss, ist einem Musiker klar. Das wusste auch Peter Müller, der aus Karlsruhe stammt. Er ist seit 37 Jahren Violinenspieler bei den Niederrheinischen Sinfonikern und vielen Freunden des Theaters als Mitglied und Begründer der Plüsch-Symphoniker bekannt.

Das Geigenspielen begann er im Alter von fünf Jahren, nachdem man in der musikalischen Früherziehung sein Talent erkannt hatte. Nach dem Studium der Violine kam die Bundeswehr dazwischen. „Anschließend machte ich ein Aufbaustudium in Essen an der Folkwang Hochschule. Und blieb in diesem mit Orchestern so reich beschiedenen Bundesland“, wie er sagt.

Vor Kurzem sortierte Peter Müller seine Unterlagen, damit er die Rente beantragen kann. Am 25. September wird er 65 Jahre alt. „Da habe ich die Dienstverträge aus Gelsenkirchen und Düsseldorf gefunden“, sagt er und faltet das dünne Papier. „Befristet, wie heute auch“, sagt er. 1974 bekam er ein Engagement bei den städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach.

In Rheydt hat er eine Familie gegründet, unweit des Theaters hat er ein Haus gekauft, hier — im Gymnasium an der Gartenstraße — gingen die Töchter zur Schule, hier hat er sich beim Orchester der Schule engagiert. Hier — an der Grundschule in Hockstein — hat er Schnupperkurse für Geige gegeben. An der Stadt faszinierte ihn zunächst der Bökelberg. Sofort danach nennt der Hobby-Fußballer den Abteiberg.

An seiner Aufgabe bei den Niederrheinischen Sinfonikern gefiel ihm immer, dass nicht nur Orchesterwerke gespielt werden. „Wir sind auch Opernorchester, und Opern sind nun einmal mein Fable.“ Hier sind es besonders zeitgenössische Werke, wie Joseph Süß von Detlev Glanert in der zu Ende gangenen Spielzeit. „Das war auch eine Aufführung, die gut ins TiN passte“, sagt er.

Einen Ausgleich für die ernste Musik stellt für ihn die Arbeit bei den Plüsch-Symphonikern dar. Die entstanden aus einer Kammermusikreihe heraus, die er mit Kollegen veranstaltet. „Und dann haben wir einen Koffer voller Noten geschenkt bekommen“, beschreibt er den Start 1982. Darin waren Noten für Salonmusik. „Das erste offizielle Konzert haben wir 1984 gegeben“, sagt er. „Vieles ist im Laufe der Jahre Routine geworden, dafür muss ich jetzt die Muskulatur warm und geschmeidig halten.“

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