Orts-SPD sieht Ergebnis der Abstimmung kritisch

Gladbacher Genossen hatten einen anderen Ausgang erwartet.

Orts-SPD sieht Ergebnis der Abstimmung kritisch
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Dass sich eine Mehrheit der SPD-Mitglieder für eine Regierungsbeteiligung mit der CDU ausspricht, hatten viele der bei diesem Thema skeptischen Gladbacher Sozialdemokraten erwartet. Dass es ein so deutliches Ergebnis ist, hat überrascht. „Wir werden die Arbeit der Regierung kritisch begleiten. Hier in der Stadt haben wir als SPD offen diskutiert. Wir werden weiterhin inhaltliche Themen in den Mittelpunkt stellen“, kündigt die Gladbacher Parteivorsitzende Gülistan Yüksel an.

„Ich habe ein knappes Rennen erwartet und bin stolz, dass wir in der SPD so diskutieren können. Bei den Ministern sollten wir unverbrauchte Gesichter in Position bringen“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat, Felix Heinrichs. „Froh über die hohe Wahlbeteiligung“ ist Süd-Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann: „Dass drei Frauen Ministerämter bekommen sollen, ist ein gutes Signal. Und Andrea Nahles kann zuspitzen: Das ist wichtig für die Partei.“ Der ehemalige SPD-Oberbürgermeister Norbert Bude: „In der Regierungsverantwortung kann man mehr erreichen. Wir brauchen Ruhe und müssen künftig unsere Politik besser verkaufen.“

Ratsmitglied Oliver Büschgens ist zufrieden: „Nun gilt es, Vertrauen zurückzugewinnen — bei den Wählern, aber auch in der SPD.“ Dass dies schwierig wird, glaubt der ehemalige Fraktionschef Lothar Beine: „Ich fürchte, dass es ein ,Weiter so’ gibt. Viele Parteifreunde haben wohl Angst vor Konsequenzen gehabt.“ Juso Janaan Safi sagt: „Ich bin enttäuscht und gespannt, wie die SPD es nun schaffen will, ein scharfes inhaltliches und personelles Profil zu entwickeln.“

Es gibt auch erleichterte Genossen. „Ein schöner Sonntag. Wichtig ist es, die beiden Lager in der SPD zusammenzuführen“, sagt Bürgermeister Ulrich Elsen. Sozialpolitikerin Monika Berten fordert ihre Partei auf, sich „von Frau Merkel nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Deutschland ist wichtig für Europa, eine Minderheitsregierung wäre fatal gewesen.“

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