Oldtimer-Rallye in Wickrath

Mehr als 100 Oldtimer brachen gestern vom Parkplatz am Wickrather Kunstwerk zu einer 150 Kilometer langen Tour auf.

Oldtimer-Rallye in Wickrath
Foto: Knappe

Als Marcel Gaspers vor vier Jahren heiratete, stellte ihm ein Bekannter einen Oldtimer zur Verfügung, um nach der Hochzeit gebührend zur Feier zu fahren. Der Ford A Roadster gefiel dem Wegberger so gut, dass er das Fahrzeug kurzerhand von seinem Bekannten übernahm. Durch einen Zufall erfuhr er von der Oldtimer-Rallye des Motorsportclubs Wickrath. Mit seinem historischen Fahrzeug nahm er nun als einer von über einhundert Startern an der Rallye teil.

„Mein Wagen hat 40 PS und fährt maximal 75 Stundenkilometer“, erklärte Marcel Gaspers die technischen Daten seines Autos. Durch einen Zufall hat er von der Oldtimer-Rallye erfahren. „Der Vorbesitzer ist hier auch schon einmal mitgefahren“, erzählte er kurz vor dem Start auf dem Parkplatz am Wickrather Kunstwerk. Was er da noch nicht wusste: Sein Ford A Roadster war das älteste Fahrzeug im Starterfeld. 1929 wurde der Wagen gebaut. Sein Vorbesitzer ist genauso alt. Besonders ist der Wagen aber nicht nur wegen seines Alters. Die braune Farbe des Lacks und die orangen Speichen der Räder bilden eine Farbkombination, die heute wohl nicht mehr gewählt würde.

„Die Strecke führt durch Mönchengladbach, den Kreis Neuss und den Kreis Heinsberg“, erklärte Theodor Christ, der Vorsitzende des Motorsportclubs Wickrath die Route. Unterwegs mussten die Fahrer Aufgaben bewältigen und Kontrollstempel sammeln. Rund 150 Kilometer führte die Strecke die Fahrer durch den Tag. Unter anderem ging es zum RWE-Gelände in Frimmersdorf. Einige Teams hatten sich für die Rallye etwas einfallen lassen. So gab es ein Damenteam, das als Hasen verkleidet startete.

Das Startsignal gab Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Er stand mit einer großen Nationalflagge vor einem aufblasbaren roten Bogen und schaute genau auf die Uhr. Alle 60 Sekunden durfte ein Auto losfahren. „Das sind schon Werte, die hier an den Start gehen. Da bedauert man, sein eigenes erstes Auto nicht gepflegt zu haben und heute noch zu besitzen“, sagte der Oberbürgermeister. Dass ein Auto erst 30 Jahre alt werden muss, um ein H-Kennzeichen zu bekommen, habe er gar nicht gewusst, gestand Hans Wilhelm Reiners. „Wer heute eine Heizung an Bord hat, ist klar im Vorteil“, rief er den Fahrern kurz vor dem Start zu.

Auch Bezirksvorsteher Arno Oellers war zum Start der 28. Oldtimer-Rallye gekommen. Wie der Oberbürgermeister schickte auch er einige Fahrer auf die Strecke. „Wer heute offen fährt, wird garantiert nicht müde. Der Wind wird um die Nase wehen. Aber wer das macht, der kennt es wahrscheinlich gar nicht anders“, sagte Arno Oellers. Viele Fahrzeuge, die gestern in Wickrath starteten, stammten aus den 30er- und 40er-Jahren. Mit dabei waren aber auch ehemalige Rennwagen aus dem Rallye-Sport der 70er-Jahre. Gestern Abend kehrten die Oldtimer nach Wickrath auf den Marktplatz zurück und nach der Auswertung der Punktekarten ging es zur Siegerehrung.

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