Oberbürgermeister: Kritik an Eurobahn

Hans Wilhelm Reiners spricht auch von Schadensersatzforderungen.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) ist erbost über den ausgedünnten Fahrplan der Eurobahn auf der Strecke zwischen Mönchengladbach und Venlo. Noch mindestens bis zum 2. Januar verkehrt die Linie RE 13 nur alle zwei Stunden auf der Schiene, denn der Anbieter Keolis hat nicht genügend Bahnpersonal. Seit Oktober sei man von einem Krankenstand betroffen, der in der Spitze das Dreifache der durchschnittlichen jährlichen Krankenquote betrage, teilte eine Sprecherin der Eurobahn von Keolis mit.

„Das ist nicht akzeptabel. Und das muss Konsequenzen haben“, sagt Reiners, der Verbandsvorsteher des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) ist. In dieser Funktion hat er VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann um Aufklärung gebeten.

Mutterkonzern Keolis lässt zwar die übrigen Fahrten per Bus abwickeln, aber auch dabei gibt es Probleme. So soll mindestens ein Bus ausgefallen sein. Die Eurobahn hat 2009 den Betrieb des RE 13 zwischen Venlo und Hamm übernommen. Das Unternehmen ist eine Tochter des Mutterkonzerns Keolis Deutschland, der wiederum zur französischen Bahn SNCF gehört. Laut Reiners müssen die wochenlangen Zugausfälle — das Problem existiert seit Mitte Dezember — Konsequenzen haben: „Keolis hat sich bei der Ausschreibung verpflichtet, bestimmte Leistungen zu erbringen. Wenn das Angebot nicht sichergestellt werden kann, kann es Schadenersatzforderungen geben.“

Die Verbindung wird häufig von Niederländern genutzt, die nach Mönchengladbach fahren, um hier einkaufen zu gehen. Beim VRR ist die Eurobahn ein rotes Tuch. Bereits in den Jahren 2012 bis 2014 waren die Leistungen schlecht oder fielen ganz weg, weil es zu wenig Personal gab. Der VRR drohte Vertragsstrafen an und ließ auch durchblicken, eine außerordentliche Kündigung des Verkehrsvertrages ins Kalkül zu ziehen. Für Gladbachs OB Reiners ist das aber keine Lösung: „Was haben wir denn dann für eine Alternative? Dann würde zumindest für eine gewisse Zeit das ganze Angebot wegfallen. Und das kann gar nicht in unserem Sinne sein.“ Eine Eurobahn-Sprecherin kündigte an, dass zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, geschult und streckenkundig gemacht würden. Für den Personentransport könnten sie erst im nächsten Jahr eingesetzt werden. web/mrö

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