NEW-Brief verärgert Kunden

Gerhard Böer ist sauer — über eine Formulierung in einem Schreiben des Versorgers. Es geht um die Wasserqualität.

Mönchengladbach. Es ist diese Formulierung in einem Brief der NEW, die Gerhard Böer zur Weißglut bringt. 96 Prozent der NEW-Kunden hätten in einer Umfrage bestätigt, dass das Trinkwasser in Mönchengladbach eine hervorragende Qualität besitzt, schreibt die NEW in einem Rundschreiben vom 5. Juli zur Erhöhung der Grundpreise für Trinkwasser.

„Das ist doch sowas von dumm. Nicht ein einziger Kunden ist in der Lage, die Qualität des Wassers hinreichend zu beurteilen“, sagt Böer, der sich, wie er sagt, mit dem Thema Wasser sehr gut auskennt.

Die Möglichkeiten der Kunden, so Böer, die Qualität des Wasser zu beurteilen, würden sich auf wenige Dinge beschränken: „Man kann eine optische Sichtung und einen Geschmackstest vornehmen und noch den Härtegrad messen. Das ist alles“, sagt der Gladbacher. Statt eines Schreibens mit „derartigem flachen Tiefgang“, so Böer, hätte er sich lieber Aufklärung von der NEW gewünscht.

„Wenn man schon ein Rundschreiben an alle Kunden verschickt, hätte man darin lieber mal über die Wasserqualität informieren und auch das Thema Kalk ansprechen sollen“, findet Böer. In einem offenen Brief hat er der NEW seine Kritik mitgeteilt.

„Diesen Brief haben wir auch erhalten“, sagt Christina Achtnich, Pressesprecherin der NEW. Sie hält die Angelegenheit für ein Missverständnis. „Das Anliegen des Schreibens war die Erhöhung der Grundpreise und nicht die Qualität des Wassers“, sagt Achtnich. Die würde natürlich nicht allein von der Meinung der Kunden festgelegt, so die Pressesprecherin. „Wir haben regelmäßige Analysen des Wasser.“

In einem Antwortschreiben der NEW an Böer werden diese aufgeführt. Die Gelände um die Brunnen der Wasserwerke, heißt es da, „unterliegen einem Schutz vor Verunreinungen (Trinkwasserschutzzonen)“.

Hinzukommen laut Schreiben eine Vielzahl von Messstellen, der Prozess der Wassergewinung und -kontrolle wird zudem von Gesundheitsämtern kontrolliert. Partner für die Analyse des Wassers sind akkreditierte Labore. „Die Ergebnisse werden regelmäßig in der Kundenzeitschrift und im Internet veröffentlicht“, so Achtnich. Und die bescheinigen dem Gladbacher Trinkwasser für 2011 beste Qualität.

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