Neue Mitte: ECE wird ungeduldig

Shopping-Center: Die Hamburger erwarten von der Stadt bald eine Entscheidung.

Mönchengladbach. Um das weiterhin geplante Shopping-Center, Gladbachs "neue Mitte" auf dem Areal des alten Schauspielhauses Hindenburgstraße, ist es ruhig geworden. Was nicht heißt, dass sich hinter den Kulissen nichts tut.

So pokern die großen Projektfirmen des Millionendings, ECE in Hamburg und mfi in Essen, derzeit besonders intensiv um ein bebautes Grundstück samt Brücke, das zum "Handels- und Dienstleistungszentrum" (HDZ) dazu gehören soll und mit der Theatergalerie eng verzahnt ist. Das Ende ist offen - beim Preis wie bei Fragen zum Bau- und Wegerecht.

Wegen dieser und anderer Probleme um das HDZ hat die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG um Verlängerung bei der Prüfung der von ECE und mfi eingereichten Bauunterlagen gebeten. Folglich wird der Stadtrat nicht am 3. März entscheiden, wer die Groß-Galerie baut. Und wer nicht. Insider gehen davon aus, dass ein Votum nicht vor der Sitzung des Stadtparlamentes am 7. Juli fallen wird. Vorher tagt der Stadtrat noch am 28. April.

Bei ECE, das zur Otto-Gruppe gehört, ist man augenscheinlich unruhig geworden, hat man doch schon viel Geld in das "Vorhaben Gladbach" gesteckt. Pressesprecher Christian Stamerjohanns sagte gestern zu Gerüchten, die Hanseaten verlören so langsam das Interesse: "Das Interesse ist da, wir wollen das gerne verwirklichen." Der ECE-Sprecher sagt aber auch, dass sich die Stadt so langsam entscheiden müsse. Je länger das alles daure, desto schwieriger werde es, die Pächter im neuen Groß-Kaufhaus bei der Stange zu halten.

Erinnern wir uns an die Vorgeschichte: Auf Drängen der Bündnis-Grünen wurde das HDZ europaweit ausgeschrieben. mfi und ECE blieben mit je zwei Modell-Varianten übrig.

ECE hat einen Bau in der Achse Schauspielhaus über Steinmetzstraße mit teurem Tunnel bis zum alten Finanzamt/Adenauerplatz lange bevorzugt. Aber auch die Variante Alt-Theater mit Theatergalerie, entlang der Hindenburgstraße bis Lichthof hat man ebenso vorgelegt wie die Essener mfi.

Nur: Glaubt man "eingeweihten Kreisen", stehen die Eigentümer von Theatergalerie und Lichthof bereits zu 99 Prozent in einem Vertragsverhältnis mit der mfi. Das bedeutet: Bekäme mfi den Zuschlag der Politik, könnten sie, wie beabsichtigt, Theatergalerie und Lichthof erwerben, abreißen und damit überbauen.

Sie erfüllten damit eine Grundvoraussetzung der EU-Ausschreibung, die sinngemäß lautet: Der, der bauen will, soll den Grundstückszugriff nachweisen können. Folglich hört man nicht nur in der Politik immer häufiger, dass mfi die Nase vorn habe.

Die Essener wollen bis zu 18000 neue Quadratmeter Verkaufsfläche anbieten, ECE spricht von rund 25000 zusätzlichen Flächen.

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