Nach dem Abitur nach Sydney

Der 20-jährige David Sasserath reist derzeit durch Australien und Asien. Um Geld zu verdienen, hat er auch im weltbekannten Opernhaus gearbeitet.

Nach dem Abitur nach Sydney
Foto: privat

Mönchengladbach. Was macht man, wenn das Abitur erfolgreich bestanden ist? Es gibt viele Möglichkeiten. Der 20-jährige David Sasserath hat sich für eine der ungewöhnlichsten Varianten entschieden: Er bereist die Ostküste Australiens, arbeitet im Sydney Opera House und zieht dann weiter nach Asien — bis das Studium beginnt.

„Ich liebe es, zu reisen und neue Orte kennenzulernen“, sagt David. Im Gegensatz zu den meisten Weltenbummlern ist er mit einem Koffer auf Rollen unterwegs. „Meinen Rucksack habe ich zu Hause gelassen, den fand ich zu umständlich.“

Die Reise begann kurz nach dem bestandenem Abitur. „Die Zeit, die ich jetzt habe, werde ich nie mehr haben“, sagt der ehemalige Schüler der Hans-Jonas-Gesamtschule Neuwerk. „Ich möchte Jura studieren und dann direkt ins Berufsleben einsteigen.“ David landete zunächst im australischen Brisbane, von wo aus er sieben Wochen lang die Ostküste Australiens bereiste. „Die kleinen Orte waren zwar schön für einen Kurzaufenthalt, aber ich suchte nach einer Stadt, in der ich mir vorstellen konnte, auch längere Zeit zu leben und zu arbeiten. Ich setzte alles auf Sydney.“

Mit Lebenslauf und der erforderlichen Lizenz zum Arbeiten mit Alkohol in der Tasche, begab sich der junge Mann auf den Bewerbungsmarathon: Schuhläden, Supermärkte, Zeitarbeitfirmen und verschiedene Restaurants standen auf der Liste. „Vier Tage lang war ich von morgens bis abends unterwegs“, erzählt er.

Seine Mühe wurde belohnt: „Ich wurde schnell zum Probearbeiten in das Restaurant des Sydney Opera House eingeladen. Nach der Probeschicht hatte ich den Job.“ Das sei einer seiner glücklichsten Momente in Australien gewesen. Durch das Bedienen konnte er sein WG-Zimmer bezahlen und für die weitere Reise Geld zurücklegen.

„Ende März war nach sechs Monaten mein letzter Arbeitstag. Jetzt reise ich wieder.“ Die nächste Station seiner Tour sei Queenstown, Neuseeland, gewesen. „Nach einem halben Jahr Sydney war es unfassbar erholsam, mal etwas Natur um sich zu haben“, meint der Weltenbummler. „An einem der fünf Tage in Neuseeland bin ich Fallschirm gesprungen. Es war unglaublich.“

„In Australien muss man sich irgendwann zwischen Melbourne und Sydney entscheiden“, meint der Reiselustige, der gerade die Küstenstadt Melbourne erkundet. „Mein Herz schlägt für Sydney.“ Gerade das pulsierende Leben habe ihm in dieser Metropole gefallen.

„Die Tour ins Outback ist das Finale meiner Zeit in Australien.“ Von der indigenen Kultur der Aborigines möchte der junge Mann sich noch ein Bild machen, bevor er den australischen Kontinent verlässt und der nächste auf ihn wartet: Asien. „Thailand, Malaysia, Singapur, Kambodscha, Vietnam — das ist die bisherige Route.“ Doch sicher sei dieser Plan noch nicht. „Noch erscheint mir Asien sehr weit weg zu sein, aber ich hoffe, dort eine ganz neue Art des Reisens zu erleben.“

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