Nach Blutbad in Düsseldorf und Erkrath: Anwälte sind in Sorge, aber nicht in Angst

Wie reagieren Juristen auf Gewalttaten?

Eine der Tatwaffen, die der mutmaßliche Täter Yanqing T. benutzt hat.

Eine der Tatwaffen, die der mutmaßliche Täter Yanqing T. benutzt hat.

Foto: Polizei Düsseldorf

Mönchengladbach. Die Gewalttaten in den Anwaltskanzleien in Düsseldorf und Erkrath mit drei Toten beschäftigen auch die Anwälte und ihre Mitarbeiter in Mönchengladbach. „Wir sind betroffen. Und natürlich wird viel darüber gesprochen, auch wie man sich schützen kann“, sagt Michael Rost, Vorsitzender des Anwaltvereins Mönchengladbach.

Angst allerdings sei nun nicht vorhanden. Zwar löse so ein Vorfall Sorge aus, aber nicht mehr als beim Rest der Bevölkerung, sagt Rost: „Man denkt schon an selbst erlebte Vorfälle zurück.“ Handgreiflichkeiten in Kanzleien seien aber „extrem selten“. „Es kommen gelegentlich Situationen mit Mandanten oder Gegnern vor, in denen wir sie der Kanzlei verweisen müssen — mit einem unguten Gefühl, was als Nächstes passiert“, sagt der Fachanwalt für Strafrecht.

Man habe auch schon Maßnahmen geprüft für Fälle, die bedrohlich erscheinen. Welche das sind, will der 60-Jährige nicht sagen, „damit sie nicht unterlaufen werden“. Sicherheitsschleusen, wie bei Gerichtsgebäuden, seien aber keine Lösung. Zum einen aus Kostengründen, aber auch, um den Bürgern den Zugang zur Rechtsberatung nicht zu erschweren. Schließlich beruhe das Verhältnis von Anwalt und Mandant auf Vertrauen, sagt Rost: „Eine absolute Sicherheit gibt es — wie auch für andere Berufsgruppen — nicht.“ peg

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