Muslime spendeten für das neue Minarett

Der türkisch-islamische Kulturverein erhielt Genehmigung für den Bau des Minaretts. Der 20-Meter-Turm wird 2008 fertiggestellt.

Mönchengladbach. Wenn die Summe nicht reiche, werde man die vielen Mitglieder um weitere Spenden bitten, sagt Zekerija Tapar vom türkisch-islamischen Kulturverein Diyanet Merkez Camil in Mülfort. Rund 70.000 Euro haben die Muslime für ihr Minarett an der Duvenstraße bereits gesammelt. Es liegt auf einem Festgeldkonto.

Diyanet hat jetzt von der Stadt die Baugenehmigung für den etwa 20 Meter hohen Turm bekommen. Und sich gleichzeitig verpflichtet, einige Auflagen zu erfüllen. "Der Kulturverein hat zugesichert, auf eine Beschallung des Gebäudes zu verzichten und statt einer direkten eine indirekte Beleuchtung in der Spitze des Minaretts einzubauen", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen.

Damit komme man auch "nachbarschaftlichen Interessen" entgegen. Unter anderem gemeint: Der Muezzin wird nicht öffentlich von einem ebenfalls gestrichenen Rundlauf oberhalb des pylonartigen Minaretts zum Gebet aufrufen.

Laut Tapar will der Verein nun Angebote von Baufirmen einholen. Nach der Bewertung dieser Offerten könne man sagen, wie teuer das Minarett werde, um das es lange Streit zwischen Kulturverein, Anrainern und vor allem der Politik gab. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen unterlag Diyanet vor dem Düsseldorfer Verwaltungsgericht. Und schlug danach versöhnlichere Töne an.

Das schlanke Minarett entsteht neben dem Gemeindehaus mit Moschee und zahlreichen Räumen. Es werde in diesem Jahr fertiggestellt, sagt Tapar.

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