Mörder für den Mann gesucht?

Eine 22-jährige Gladbacherin steht vor Gericht.

Mönchengladbach. Versuchte Anstiftung zur Anstiftung zum Mord wirft die Staatsanwaltschaft Imane K. (22) vor. Die junge Frau soll in zwei Telefonaten einen 54-Jährigen aus Dresden beschworen haben, einen Mörder für ihren Ehemann zu suchen.

Die Gespräche im Januar dieses Jahres waren von Ermittlern mitgehört worden, weil man glaubte, eine Verdächtige in einem dortigen Ermittlungsverfahren würde sich bei ihm melden.

Der Dresdner war ursprünglich mitangeklagt gewesen, ist aber inzwischen freigesprochen worden, weil der einzige Beweis gegen ihn die Telefonüberwachungsprotokolle waren.

Am Mittwoch war der Dresdner wieder im Mönchengladbacher Schwurgerichtssaal — diesmal als Zeuge. Er hatte sich seinen früheren Verteidiger Ulf Israel als Zeugenbeistand mitgebracht.

Der versuchte dann auch zu erreichen, dass sein Mandant auch als Zeuge nicht aussagen musste. Die Richter beugten sich nicht. Natürlich müsse er zu nichts aussagen, womit er sich selbst belasten könne, aber zu seinem Verhältnis zu Imane K., zu den Umständen ihres Kennenlernens wolle man ihn schon befragen. Anderenfalls müsse er mit Ordnungsgeld oder Ordnungsstrafe rechnen.

Gegen diese Ankündigung legte Israel Beschwerde ein. Die Richter setzten aber die Vollziehung der Aussage-Anordnung bis Anfang Januar aus. Bis dahin soll das Oberlandesgericht Düsseldorf als Beschwerdegericht eine Entscheidung getroffen haben, ob und, wenn ja, zu welchen Fragen der 54-Jährige aussagen muss.

Für den Rest des Prozesstages beschäftigte das Gericht sich mit den Telefongesprächen, hörte sie an, ließ sie übersetzen. Imane K.s Verteidiger Mutlu Günal hatte sowohl dem Abspielen der Überwachungsprotokolle überhaupt als auch Teilen der Übersetzung widersprochen. Am 9. Januar geht es weiter. Ein Urteil wird frühestens Ende Januar erwartet.

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