Mönchengladbacher Christkindlmarkt: Weihnachtsmann und ein ewiger Hit

Die Veranstaltung mit viel Herz erzielt wieder hohen Erlös für Behinderte.

Mönchengladbach. „Probieren Sie unseren leckeren Leberkäse“ ertönt es einladend zwischen den Buden auf der einen Seite des Alten Marktes. Ein Stückchen weiter am Brunnen stimmen Musiker den ewigen Weihnachts-Hit „Oh, Tannenbaum“ an. Dazwischen schlendern die Besucher des Christkindlmarkts von einem Stand zum nächsten.

Sie stöbern in den Second-Hand-Angeboten, suchen nach passenden Advents-Gestecken oder machen am Glühwein-Stand eine Verschnaufpause. Stefanie Pröhl ist seit 8.30 Uhr auf den Beinen. Der Besuch auf dem nichtkommerziellen Markt ist für die Gladbacherin alle Jahre wieder eine Tradition, ein Muss: „Ich kaufe jedes Mal selbstgebackene Plätzchen, Kuchen und Hexenhäuschen, die ich weiter verschenke“.

Beliebt sind außerdem Weihnachtsbaumschmuck und Wildpastete: „Total lecker“, findet die Besucherin. „Es ist wahnsinnig, wie viel wir für diese Uhrzeit schon verkauft haben“, sagt Karla Niederführ. Seit 25 Jahren macht sie beim Christkindlmarkt mit, seit fünf Jahren organisiert sie mit ihrer Hausgemeinschaft einen gemeinsamen Stand.

Ab Anfang November treffen sich die zehn Frauen dreimal in der Woche, um gemeinsam Plätzchen zu backen und Hexenhäuschen zu basteln. 100 Tüten Plätzchen und 450 kleinere Gebäcke haben sie für den diesjährigen 39. Markt verpackt: „Die größeren Hexenhäuschen konnten wir sonst nicht so verkaufen. Diesmal gehen sie weg wie warme Semmeln“, sagt Niederführ.

Die Leute kauften an diesem ersten Advents-Samstag mehr als in den vorangegangenen Jahren. Rund 1000 Euro seien an ihrem Stand bis zur Mittagszeit schon über die Verkaufstheke gegangen.

Am Morgen lief das Geschäft für Christa Kempers und Manuela Grapenthin noch nicht so gut: „Jetzt mittags sind mehr Leute unterwegs“, finden die beiden Damen am Stand des Hospiz. Seit zwei Stunden verkaufen sie zugunsten behinderter Menschen.

Der Erlös des Advents-Events 2011 — mehr als 90 000 Euro — geht an die Aktion Freizeit behinderter Jugendliche, Hephata, die Förderschule Dahlener Straße, die Paul-Moor-Schule, die Rheinische Schule für Körperbehinderte Rheindahlen, die Förderschule Hardt, das Zentrum für Körperbehinderte und den Reha Verein.

Über 500 ehrenamtliche Helfer investierten nicht nur an diesem Samstag, sondern auch bereits in den Wochen davor viel Zeit für den guten Zweck. Ob Tomaten-Chutneys oder Weihnachtskuchen mit Marzipan: „Bei uns ist alles selbst gemacht“, schwärmt Christa Kempers.

Die Helfer vom Lions Club St. Vitus haben schon seit 6.30 Uhr in der Frühe Stapel mit Büchern geschleppt. Jetzt stürmen die vielen Besucher ihren Stand und stöbern in den prall gefüllten Lektüre-Kisten: „Hier ist immer was los“, sagt Sibylle Hempsch.

Sie findet es selbst spannend, das eine oder andere neue Buch zu entdecken, das beim Lions Club als Spende für den Christkindlmarkt eingegangen ist. Von zahlreichen Spendern.

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