Mit der Musik-Lok nach Japan und Italien

Kindergarten-Gruppen sind mit den Niederrheinischen Sinfonikern auf eine musikalische Reise gegangen – beim so genannten Sitzkissenkonzert.

Mönchengladbach. "Jetzt weiß ich es", ruft Konzertpädagogin Stephanie Riemenschneider, "ich will mit der Dampflok fahren." Raffaele Franchini nimmt das Stichwort auf und entlockt seinem Violoncello rhythmische Töne. Immer schneller fährt die Lok, der Pfeifton kommt von der Geige.

Das Publikum klatscht mit und begrüßt schließlich die Ankunft des Zuges mit Applaus - das Sitzkissenkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker für die Drei- bis Sechsjährigen nimmt die kleinen Zuhörer mit auf eine musikalische Reise.

"Unruhe ist in Ordnung", hatte Stephanie Riemenschneider vor Beginn des Konzerts gesagt, aber da hatte sie ihr junges Publikum unterschätzt. Die Kinder machten zwar eifrig mit, waren aber ansonsten mucksmäuschenstill. Maddalena Siotto, Erzieherin im Hocksteiner St. Margareta-Kindergarten, hat Recht behalten: "Die Kinder lieben es, Musik zu hören."

Um den Mädchen und Jungen die Streichinstrumente nahezubringen, gestaltete Stephanie Riemenschneider eine kleine Rahmengeschichte, in der sie, von einer seltsamen Krankheit namens Reisefieber befallen, von den Musikern aufgeheitert wurde.

Geigerin Chisato Yamamoto erweckte mit einer Melodie die Kirschblüten ihrer japanischen Heimat zum Leben, ihre Kollegin Johanna Brinkmann ließ mit einer lebhaften Tanzmelodie irische Waschfrauen lebendig werden. Richard Weitz mit der Viola und Raffaele Franchini mit dem Violoncello entführen schließlich nach Italien.

Die Kinder konnten mitklatschen, mitsingen, mitraten und waren die ganze Zeit begeistert bei der Sache. Dem fünfjährigen Luis hat es der Kontrabass besonders angetan. Nach dem dreiviertelstündigen Konzert lässt er sich das Instrument von Musiker Holger Saßmannshaus besonders erläutern. "Das brummt jetzt richtig", ruft er hingerissen, als er die Hand an das Instrument legen darf.

Die besondere Nähe zwischen den Musikern und den Kindern prägen die Atmosphäre. Die Sitzkissenkonzerte, im vergangenen Jahr erstmals organisiert, mausern sich zu einem großen Erfolg. "Wir hatten eigentlich zwei eingeplant, haben jetzt aber noch zwei weitere im März ins Programm genommen", erklärt Stephanie Riemenschneider.

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