Mit dem Oldtimer rund um Mönchengladbach

109 Autos und sechs Motorräder gingen an den Start.

Mönchengladbach. So einige Besucher und Mitglieder des Motorsportclubs Wickrath erwarteten am Sonntagnachmittag gespannt die Ankömmlinge der 23. Oldtimerrallye zurück. Um 10 Uhr morgens hatte OB Norbert Bude am Wickrather Brauhaus den Startschuss für die 113 Fahrzeuge gegeben. Ungefähr zehn nach drei zeigt die Uhr dann, als der erste Oldtimer über die Zielgerade auf dem Wickrather Marktplatz rollt. Aber der ist nicht wie zu erwarten ein Auto.

Es ist eins von sieben Motorrädern, die unter den 118 Startfahrzeugen sind. Genau genommen: Eine Moto Guzzi aus dem Jahr 1972. Ihr Fahrer ist Götz Braake. Mit dabei ist sein Sohn Jereon (11), der seinen Vater aus dem Beiwagen navigiert hat: „Ohne ihn wäre es nicht gegangen“, meint Braake. Sein Siegerfahrzeug besitzt er seit 2003. Die Leidenschaft für Motorräder ist aber schon rund 30 Jahre lang Teil seines Lebens.

„Das größte Erlebnis war eine Fahrt über Polen, Litauen, Estland und Finnland bis zum Nordkap und wieder zurück: 8000 Kilometer in 10 Tagen. „Mein Hobby ist für mich pure Entspannung“, erzählt er. Besonders viel Aufmerksamkeit erregt ein roter Ford T mit dem Baujahr 1909. Es ist nicht nur das älteste Startfahrzeug, sondern auch eines der ältesten Fahrzeuge seiner Art in Deutschland.

Sein Besitzer Werner Straube ist schon ein alter Hase bei der Oldtimer-Rallye: Er nimmt schon seit 1994 teil. Das Auto, mit dem er das erste Mal teilnahm war jedoch ein Wartburg. Doch auch der rote Ford T aus dem Jahr 1909 ist nicht Straubes Erster: Er hat vorher schon drei Fahrzeuge der gleichen Marke besessen. Mit jeder Neuanschaffung wurde das Baujahr älter. „Nachkriegsfahrzeuge sind für mich uninteressant“, erklärt Straube. Er vergleicht diese gerne mit Alltagsfahrzeugen.

„Natürlich gibt es bei den ganz alten Autos immer viel zu reparieren“, gesteht er. So konnte er vor einigen Jahren bei einer Rallye in Krefeld mit dem Ford T nicht antreten, weil er einfach nicht anspringen wollte. Aber: „Die Fahrzeuge sind Schätze, die man restaurieren muss“, findet er. Oft führt der erste Weg nach der Arbeit für Straube also in seine Garage, um da an seinem „Schatz“ herumzuschrauben. Wenn etwas ausgewechselt werden muss, legt er besonders viel Wert auf Originalteile: „Das Auto soll nicht an Originalität verlieren!“

In seiner Garage würde der passionierte Oldtimer-Fan gerne noch ein etwas älteres Modell sehen: einen Ford S aus dem Jahr 1908. Während der rund 150 Kilometer langen Strecke durch Mönchengladbach, Wegberg, Niederkrüchten, Nettetal, Kempen und Brüggen gab es für die Teilnehmer einige Sonderprüfungen zu bewältigen. Zu den Geschicklichkeitsaufgaben zählte es unter anderem, genau 50 Zentimeter zurückzufahren.

Doch auch Fragen zu den ersten Motorrädern mit Vierzylinder-Motor brachten die Teilnehmer zum Grübeln. Rund 50 Mitglieder des Motorsportclubs und Angehörige organisierten die Rallye. Einige Starter nahmen eigens für die Rallye in Wickrath eine sehr große Anreise in Kauf. So zum Beispiel Teilnehmer aus dem Hoch-Taunus Kreis, Oldenburg oder sogar Freiburg. Alle Teilnehmer waren, je nach Baujahr ihres Oldtimers, in die Klassen A1 bis A6 eingeteilt. Die Motorräder bildeten eine Klasse für sich. Ausgezeichnet wurde ein Sieger pro Klasse, sowie ein Gesamtsieger.

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