Missbrauch: Berufsverbot für Trainer gefordert

Prozess: Staatsanwalt fordert dreieinhalb Jahre Haft. 43-Jähriger soll sich mindestens an 14 Jungen vergangen haben.

Mönchengladbach. Dreieinhalb Jahre Haft, wovon aber anderthalb zur Bewährung ausgesetzt werden sollen, hat der Staatsanwalt in Roermond für einen Fußballtrainer aus Venlo gefordert. B. war jahrelang Trainer und Schiedsrichter für Jugendmannschaften - auch in Mönchengladbach und im Kreis Viersen. In Venlo soll der 43-Jährige ihm anvertraute Jugendliche sexuell missbraucht haben.

Auch die hiesige Polizei ermittelte wegen zwei Anzeigen aus dem Raum Mönchengladbach gegen den Mann. Die Untersuchungen sind mittlerweile abgeschlossen. Zwei Jungen, die Kontakt mit dem Trainer hatten, wurden befragt. Die Ermittlungsakte liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.

B. war bereits 2001 wegen des Missbrauchs von zwei Jungen verurteilt worden. Im jetzigen Prozess wegen der Venloer Fälle wies der Richter einen neuen Antrag des Verteidigers zurück. Der hatte die Opfer und ihre Eltern nun unter Eid aussagen lassen wollen. Die Staatsanwaltschaft sieht den Missbrauch von 14 Jungen als erwiesen an.

Der Staatsanwalt berücksichtigte bei seinem Strafantrag mildernd, dass B. aufgrund einer Minderbegabung als vermindert zurechnungssfähig gilt. Als verschärfend sieht er es allerdings, dass B. nach seiner Verurteilung im Jahr 2001 genau die drei Jahre Bewährungszeit abwartete, bis er rückfällig wurde. Deshalb forderte er jetzt eine Bewährungszeit von zehn Jahren, normal sind zwei oder drei. Außerdem wollte er ein sechsjähriges Berufsverbot verhängt wissen. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Das Urteil wird für den 26. Januar erwartet.

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