MG-Arcaden: Keine Souvenirs aus Abrisshäusern

Sammler sollen keine Chance haben, wenn für das Millionen-Projekt Gebäude fallen.

Mönchengladbach. Beim Projektentwickler Mfi, der bis Ende 2014 auf dem Areal altes Schauspielhaus ein riesiges Shopping-Center baut, melden sich „zahlreiche Leute“. Sie wollen wissen, ob sie „Erinnerungsstücke“ aus Gebäuden ergattern können, die für die nun auf 200 Millionen Euro teure „neue Mitte“ fallen müssen. „Geht leider nicht, schon aus Sicherheitsgründen“, sagt der für die „Arcaden“ zuständige Mfi-Projektleiter Carsten Faust.

So haben Interessenten angerufen, die aus der Theatergalerie Lampen haben wollten. Mfi wird aber Zuschauer-Sessel des Theaters versteigern: für einen guten Zweck, Termin noch unbekannt.

Stadt wie Mfi informierten über weitere Projekt-Details.

In dieser Woche, sagt Faust, erhält vermutlich die Viersener Firma P+Z den Auftrag zum Abbruch von Lichthof (ab nächster bzw. übernächster Woche), Tegelaers-Haus, Theatergalerie (etwa Ende September), Iduna-Haus und Theater Hindenburgstraße.

Bis Februar werden bis zu 100 Sattelschlepper rund 142 000 Kubikmeter Bauschutt abfahren. Nach dem Knatsch um die Route einigte man sich darauf, dass „maximal und nur bis zwölf Uhr“ 25 Laster die Hindenburgstraße passieren, die weiteren täglich etwa 75 rollen über die Steinmetzstraße. Technischer Beigeordneter Andreas Wurff: „Der eigentliche Abtransport beginnt Oktober.“

Wenn Anfang 2013 die Baustelle eröffnet ist, fahren weitere Lkw vor, allerdings andere. Sie bringen Flüssigbeton bzw. Fertigbauteile. Die „Arcaden“ sollen Ende 2014 eröffnet werden. Der aus dem Urlaub mit seiner Lebensgefährtin zurückgekehrte, gebräunte OB Norbert Bude (SPD): „Das wird ein hochattraktives Center.“ Man müsse zudem die „hochkomplizierte Baustelle“ akzeptieren.

Mfi wird sein 1000 Quadratmeter großes Baubüro im Finanzamt Kleiststraße errichten. Dorthin verlagert wird auch der Showroom mit Arcaden-Modellen usw. Derzeit richten Handwerker das Finanzamt her, auch für Arzt-Praxen, die aus dem Gebäude Steinmetzstraße ausziehen müssen. Bewohner des Diakonie-Altenheimes gegenüber haben sich bei der Stadt „über den lauten Lärm der Bauarbeiter im Finanzamt“ beschwert.

Für Theatergalerie-Pächter wie die Mayersche oder Sport Scheck wird Ende September die Interims-Kaufhalle „Vis-A-vis“ am Sonnenhaus eröffnet. Hier ziehen laut Faust zehn bis zwölf Läden ein. Die Vermietung für die „Arcaden“ habe begonnen. Einzelheiten nannte der Manager nicht, das Interesse sei groß.

Überraschend nicht die Stadt, sondern Investor Mfi verpflichtete mit Dennis Stopa (0173/2580135) und Gloria Conrad (0173/2580136) zwei „Kümmerer“, die für Baustellen-Fragen und -Beschwerden, ob von Bürgern oder von Einzelhändlern, da sind. Sie haben ihr Büro noch im firmeneigenen Showroom der Theatergalerie.

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