Meweshof: Der Kuhstall wird zum offenen Atelier

Der Buchholzer Meweshof erhielt einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Mönchengladbach. Für Heinrich Gerards ist der Meweshof mehr als nur ein persönliches Erbstück. Nicht nur weil sein Großvater Bartholomäus mit der Kurzform Mewes Namensgeber der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Hofanlage in Buchholz ist.

Der 61-Jährige aus Erkelenz hat den Altbau und das 4000 Quadratmeter große Grundstück als einziger Sohn nach dem Tod seines Vaters übernommen und sich vor rund vier Jahren "verpflichtet, den alten Bauernhof in seiner Substanz zu erhalten". Viel Arbeit liegt seitdem hinter dem Eigentümer, der hauptberuflich Oberarzt am "Maria-Hilf"-Krankenhaus ist, und seiner Frau Irmgard.

So begannen vor über einem Jahr die Sanierungsarbeiten an dem in Vierkantbauweise errichteten Fachwerkgebäude. Nach der äußeren Abdeckung des ehemaligen Wohnhauses setzte man bei der Fugenbildung auf eine aufwändige Lehmflecktechnik und im Kuhstall auf eine neue, das ursprüngliche Balkenwerk erhaltende Holzdachstuhlstruktur. Langsam nimmt der Meweshof wieder Gestalt an.

Um besonders "in einer bäuerlich geprägten Region" das Engagement des Eigentümers zu würdigen, unterstützt nun die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die "dringend notwendigen Arbeiten".

Ludwig Petry, Meerbuscher Ortkurator der DSD, überbrachte Heinrich Gerards einen Fördervertrag - laut DSD-Informationsdienst in Höhe von 50000 Euro. Damit erhält erstmals ein Gebäude in Mönchengladbach für die Restaurierung diesen zusätzlichen finanziellen Auftrieb.

Deutlich sichtbar sind die Fortschritte bei den Innenarbeiten im ehemaligen Kuhstall. Dort entsteht ein Atelier, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll.

Heinrich Gerards verfolgt mit dem "Projekt Meweshof" vor allem einen "gesamt-ökologischen Nutzen", wie der Arzt und Vogelkundler betont. Neben dem räumlichen Gebäudeschutz setzt er dabei auch auf den Naturschutz, wie er sagt. So soll auf der derzeitigen 4000 Quadratmeter großen Grünfläche eine Streuobstwiese entstehen, die Lebensraum für seltene Vogelarten bieten wird.

Im Sommer 2009 sollen dann, laut Gerards, sämtliche Arbeiten am Meweshof beendet sein. Über die Gesamtkosten möchte die Familie, die das Landleben liebt, "nicht viel sagen".

Förderung Möglich werden die Förderverträge durch private Spenden und Mittel der GlücksSpirale, die gemeinnützige Projekte in ganz Deutschland mit jährlich mehr als 60 Millionen Euro unterstützt.

Meweshof Er ist einer von 280 Projekten, die die Stiftung in ganz NRW unterstützt. Der Hof besteht aus dem Wohnhaus und den angrenzenden Wirtschaftsgebäuden. Das Stiftungsgeld ist für die Dach- und Zimmermanns-Arbeiten bestimmt.

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