Merkel nimmt Störung gelassen

Die gut besuchte Veranstaltung auf dem Rheydter Marktplatz läutete den Endspurt des Wahlkampfs ein. Eine Gruppe trötete und sang dabei gegen die Redner an.

Mönchengladbach. Diesmal kommt die Kanzlerin wirklich. Nachdem sie vor zwei Jahren ihren Auftritt in Mönchengladbach kurzfristig absagen musste, enttäuscht Angela Merkel ihre Mönchengladbacher Parteifreunde am Mittwochabend nicht. Pünktlich um 19 Uhr geht sie zu den Klängen von „Simply the best“ über den Rheydter Marktplatz auf die Bühne.

In ihrem Gefolge Norbert Röttgen, der gern Ministerpräsident von NRW werden würde, der Gladbacher Bundestagsabgeordnete Günter Krings und die CDU-Landtagskandidaten in der Stadt, Norbert Post und Michael Schroeren.

Das Wetter meint es nicht wirklich gut mit der Mönchengladbacher CDU: Pünktlich zum Eintreffen der Kanzlerin fallen die ersten Regentropfen. Aber als Merkel dann selbst spricht, können die Besucher ihre Schirme wieder schließen. Vertreiben lassen hat sich keiner von dem recht kräftigen Schauer. Der Marktplatz in Rheydt ist und bleibt gut gefüllt, allerdings nicht nur von CDU-Anhängern. Jusos und Grüne sind mit Plakaten da, aber am lautstärksten macht eine Gruppe auf sich aufmerksam, die sich „Die Partei“ nennt und mit Megafon, Tröten und Gesängen versucht, die Veranstaltung zu stören.

Angela Merkel nimmt es gelassen. „Die kommen hier her, weil sie selbst nicht so viele Leute zusammen kriegen.“ Die Kanzlerin, im obligatorischen Blazer, diesmal in rot, unterstützt Norbert Röttgen in seinem Werben um die Stimmen der Unentschiedenen. Wie er geißelt sie die Schuldenpolitik der rot-grünen Landesregierung, wirft ihr vor, den Ausbau der Kitas zu verbummeln und betont die Bedeutung der Energiepolitik auch für den Arbeitsmarkt. Sie appelliert an das Heimat- und Gemeinschaftsgefühl der Bürger. „Dieses Land ist stark, weil Gruppen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Gemeinsam sind wir stark.“

Norbert Röttgen gibt sich kämpferisch, vergisst aber nicht, auch ans Herz zu appellieren, die Leistung der Nachkriegsgeneration zu würdigen und die Zukunfts-Chancen der Kinder zu beschwören. Die CDU macht sich in der Veranstaltung Mut für den Endspurt. „Wir wollen keine Umfragen gewinnen, sondern die Wahl“, sagt Günter Krings und verweist auf noch knapp 100 Stunden Wahlkampf, in denen die CDU-Anhänger Unentschlossene überzeugen könnten.

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