Mann (61) schlug seine Frau zum Pflegefall

Im Alkoholrausch griff er zum Hammer.

Mönchengladbach. Seit Dienstag läuft vor dem Landgericht das Verfahren gegen den 61-jährigen Vitalij L., der am 19. Juni in einem Streit mit seiner von ihm getrennt lebenden Frau zum Hammer gegriffen haben soll.

Versuchten Totschlag und schwere Körperverletzung wirft ihm die Anklage vor — allerdings im Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit. Denn L. war zu diesem Zeitpunkt stark alkoholisiert.

Er hatte schon getrunken, bevor er seine Noch-Ehefrau in ihrer Wohnung an der Urftstraße besuchte. Dort soll er weitergetrunken haben. Im Laufe des Besuchs sei es dann zum Streit gekommen, in dem er die Beherrschung verloren und zum Hammer gegriffen habe.

Der Mann ist strafrechtlich noch nie in Erscheinung getreten — und rief selbst den Notruf. Ursprünglich war berichtet worden, er habe dabei gesagt, er habe seine Frau getötet. In seinem Geständnis vor Gericht erklärte er am Dienstag, die 58-Jährige habe noch geatmet, als er den Notruf wählte.

Nach der Tat hatte er sich möglicherweise umbringen wollen. Denn die Polizei fand ihn bei ihrem Eintreffen auf dem Balkon im sechsten Stock, fast völlig entkleidet. Damals war von Experten erklärt worden, sich vorher auszuziehen, sei typisches Verhalten für Selbstmörder. Die Beamten konnten ihn von dem Vorhaben abbringen.

Die 58-Jährige, die nach der Tat mehrere Tage in Lebensgefahr schwebte, hat den Anschlag zwar überlebt, ist nun aber wohl ein Pflegefall. Der Prozess wird fortgesetzt.

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