Linke-Politiker: Junge Union mit HJ verglichen

Der CDU-Nachwuchs ist wütend: „Solid“-Chef Max Bergstein hat die JU in die Nähe der Nazi-Jugendbewegung gerückt. Die Linkspartei distanziert sich.

Mönchengladbach. "Die HJ baut wieder ab": Diesen Satz hat Max Bergstein, der Gladbacher Vorsitzende der Jugendorganisation der Linkspartei "Solid", im August 2009 ins Internetportal "SchülerVz" geschrieben. Ein halbes Jahr später zieht das Statement mehr Aufmerksamkeit nach sich, als dem Jungpolitiker lieb sein dürfte.

Mit der HJ - der nationalsozialistischen Hitler-Jugend also - hatte Bergstein, der auch im Kreisvorstand der Linkspartei sitzt, die Mönchengladbacher Junge Union gemeint. Die umstrittenen Worte hat er anlässlich von Verlusten der CDU bei den Kommunalwahlen auf der Gruppenseite der Jungen Union veröffentlicht. Der WZ liegt eine Ansicht der Bildschirmseite vor.

Martin Heinen, Kreisvorsitzender der Jungen Union, verlangt nun von Bergstein eine Entschuldigung. "Dieser Vergleich ruft beim Kreisvorstand großes Unverständnis hervor und stellt eine grobe Beleidigung dar", sagt Heinen. Dass er erst sechs Monate später auf die Verbal-Attacke reagiert, erklärt der CDU-Nachwuchspolitiker damit, erst jetzt von dem Vorfall erfahren zu haben. Falls Bergstein sich bis zum 5. Februar "für diesen unglaublichen Fehltritt" nicht entschuldigt, werde die Junge Union rechtliche Schritte einleiten. Schon jetzt habe man sich juristisch beraten lassen.

Der Urheber des Zwists, der sich auf seinem "SchülerVz"-Profil als belesener junger Mann präsentiert und Weisheiten von Tolstoj und Georg Büchner eingetragen hat, schweigt zu dem Fall. Gegenüber der WZ wollte der Gymnasiast keine Stellung zu dem Vorwurf nehmen.

Die Mönchengladbacher Linkspartei distanziert sich von dem HJ-Zitat. "Wir lehnen solche Vergleiche ab", sagt Thomas Hochhhardt, Fraktionsgeschäftsführer der Linkspartei. Eine offizielle Stellungnahme wolle die Linkspartei jedoch nicht veröffentlichen. "Dafür sind wir nicht der Ansprechpartner", teilt Hochhuth mit.

Bislang habe die Linkspartei von der Jungen Union noch keine Kopie von der Bildschirmansicht als Beweisstück erhalten. Er sei aber felsenfest davon überzeugt, dass der Online-Beitrag nicht die tatsächliche Meinung Bergsteins widerspiegele. "Das war jugendlicher Leichtsinn."

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