Lesung: Feldenkirchens erster Roman und die Liebe zur Borussia

Autor Markus Feldenkirchen schreibt in seinem Buch über seinen Lieblingsclub. Am Dienstag liest er in Gladbach.

Mönchengladbach. Markus Feldenkirchen, Spiegel-Redakteur und Buchautor, ist Borussia-Fan, seitdem er klein ist. Am Dienstag stellt er seinen ersten Roman „Was zusammengehört“ im Rahmen des Literarischen Sommers in Gladbach vor. Darin geht es nicht nur um eine Beziehung zu einer Frau, sondern auch um die Liebe zur Borussia.

Westdeutsche Zeitung: Herr Feldenkirchen, worum geht es in Ihrem ersten Buch?

Markus Feldenkirchen: Es ist im Kern eine Liebesgeschichte von einem jungen Deutschen (Benjamin), der bei einem Schüleraustausch eine junge Irin kennenlernt. Es geht um große Gefühle — doch später dürfen sich die beiden nicht mehr sehen. Eine lange Zeit über schreiben sie sich Briefe.

In der zweiten Zeitebene des Buches, 20 Jahre später, ist Benjamin erfolgreicher Banker und steht kurz vor einer Dienstreise nach Irland. Er bekommt einen Brief von der alten Adresse seiner Jugendliebe, und das löst natürlich ein emotionales Gedankenkino bei ihm aus. Mehr will ich aber nicht verraten.

Und an welcher Stelle kommt Borussia Mönchengladbach ins Spiel?

Feldenkirchen: Zum Einen spielt der Verein eine versteckte Rolle, denn durch die Borussia merkt Benjamin, dass Victoria, so heißt die Irin, ihn wirklich liebt. In einem Brief an ihn erwähnt sie, dass sie angefangen hat, im Sportteil ihrer irischen Zeitung nachzugucken, wie die Borussia gespielt hat. Denn so wüsste sie immer, ob ihr Geliebter gerade gute oder schlechte Stimmung habe.

Außerdem gibt es im Buch eine Stelle, da spricht Benjamin mit seinem Vater. Da geht es um ein Missverständnis — das hat auch gewisse autobiographische Züge. Ich bin in Bergisch Gladbach geboren und habe schon früh als Kind gemerkt, dass es wichtig ist einen Verein zu haben, für den man ist. Mein Vater war für den 1. FC Köln und ich habe ihn dann gefragt, warum er für Köln ist.

Und da hat er gesagt, weil er in Köln geboren ist. Auf die Frage, wo ich denn geboren sei, sagte er: „Bergisch Gladbach“. In meinem kindlichen Kopf habe ich mir dann zusammengereimt, dass es ja einen Verein mit Gladbach im Namen gibt. Auf diesem Missverständnis beruht eine glühende Anhängerschaft bis heute.

Das heißt, Sie sind auch heute noch aktiver Fan und schauen sich Spiele an?

Feldenkirchen: Absolut. Ich habe seit Jahren kaum ein Spiel verpasst. Ich lebe in Berlin, dort bin ich in einem Borussia-Fanclub. Wir haben auch eine Fankneipe, da gucken wir immer gemeinsam die Spiele. Manchmal fahren wir auch zusammen zu Auswärtsspielen. Einmal im Jahr gucke ich dann auch, dass ich im Borussia-Park bin.

Die letzte Saison war wahrscheinlich nicht einfach für Sie . . .

Feldenkirchen: Das war eigentlich eine grauenvolle Saison mit vielen Rückschlägen. Allerdings, mit so einem dramatischen Ende, war das doch sehr versöhnlich, und es gab eine große Feier.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Borussia in Ihren Roman einzubauen?

Feldenkirchen: Es ist von dem Protagonisten ein wichtiger Teil seiner Biographie — die Liebe zum Fußball. Es hat mir als Autor aber auch große Freude bereitet, in dieses Buch eine Hommage an meinen Lieblingsverein einzuarbeiten.

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