Lehrer stellen sich gegen Schulministerin Sommer

Die Lehrer-Gewerkschaft fordert Sommer auf, die Sorgen an Hauptschulen wahrzunehmen und das Gespräch mit den an Hauptschulen Tätigen zu suchen. Mit disziplinarrechtlichen Schritten komme man nicht weiter.

Mönchengladbach. Statt Kollegen zu disziplinieren, sollte die Ministerin Problemlösungen bieten. Das sagt Gladbachs Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum Streit zwischen Hauptschullehrern und der CDU-Schulministerin Barbara Sommer.

Aus Frust über die Hauptschul-Politik Sommers hatten der Schulleiter der Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke, Jack Onkelbach, sowie Stellvertreter Werner Blug eine Anzeige aufgegeben, in der sie eine engagierte Schulministerin suchen, die zur Lösung der Probleme beitrage.

Der GEW-Vorsitzende und SPD-Politiker Reinhold Schiffers sagt: "Seit Jahren ärgern sich Kollegien und Schulleitungen von Hauptschulen über nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Politik." Die Rücknahme der Stellenausschreibungen für die Hauptschule sei für viele der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Humorvoll und mit Witz hätten Onkelbach und Blug ihren Ärger zum Ausdruck gebracht. Denn von der viel beredeten "Qualitätsoffensive für die Hauptschulen" sei in den Schulen bis heute nichts Spürbares angekommen.

"Viele Kollegen sind an Hauptschulen damit beschäftigt, den Personalmangel mit viel Engagement und bis zum Ende ihrer Kräfte zu verwalten. Es wird Zeit, dass der Frust in den Kollegien dort abgeladen wird, wo er entsteht", ruft Schiffers indirekt zum Protest auf.

Die Reaktion der Ministerin sei erschütternd: statt echter Kommunikation nicht über, sondern mit Hauptschulen gebe es formales Verwaltungshandeln. Die GEW unterstütze Onkelbach und Blug.

Gleichzeitig fordert die Lehrer-Gewerkschaft Sommer auf, die Sorgen an Hauptschulen wahrzunehmen und das Gespräch mit den an Hauptschulen Tätigen zu suchen. Mit disziplinarrechtlichen Schritten komme man nicht weiter.

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