Kunstförderung: Erst die Mutter, jetzt der Sohn

Der Maler Nikita Schmitz hat nun für zwei Jahre sein Atelier an der Viersener Straße. Schmitz ist in der seit 1989 laufenden Kunstförderreihe der zehnte Atelierstipendiat, der für zwei Jahre in der 70 Quadratmeter großen "Werkstatt" künstlerisch wirken kann.

Mönchengladbach. Ekatherina Savtchenko war vor zehn Jahren Atelierstipendiatin des Gladbacher Energieversorgers NVV. Nun lebt und arbeitet seit einem Monat ihr 22-jähriger Sohn Nikita Schmitz im Wasserturm an der Viersener Straße. Schmitz ist in der seit 1989 laufenden Kunstförderreihe der zehnte Atelierstipendiat, der für zwei Jahre in der 70 Quadratmeter großen "Werkstatt" künstlerisch wirken kann. Doch zur Verfügung steht dem Stipendiaten nicht nur die Wohnung. Er erhält zudem ein Budget von 7500 Euro, die er unter anderem für Anschaffungen von Arbeitsmaterialien verwenden kann.

Auf das Inserat hatten sich sechs Kunststudenten beworben

"Wir wollen damit jungen Künstlern den Start ins Berufsleben ermöglichen und auf dem künstlerischen Werdegang begleiten", erklärt NVV-Abteilungsleiter Udo Carmanns. "Aus dem Bauch heraus", fügt Carmanns hinzu, entschied sich die Jury um den NVV-Vorstandsvorsitzenden Friedhelm Kirchhartz dann vor Monaten für den neuen Atelierstipendiaten. Auf das Inserat an der Düsseldorfer Kunstakademie hatten sich sechs Studenten beworben, die dort unmittelbar vor und nach ihrem Abschluss stehen. Zufrieden zeigt sich daher Nikita Schmitz mit seiner Wahl zum NVV-Stipendiat und macht sich an die Arbeit, um nach zwei Jahren Werke seines Schaffens im Rahmen einer Ausstellung präsentieren zu können. Kunst machen heißt bei Schmitz vor allem farbintensive Bilder oder Skizzen zu malen, in denen er "fremde, skurrile Situationen verarbeitet". So befinden sich unter seinen bisherigen Ölgemälden und Acrylbildern, die der Künstler in den Zimmern der vornehmlich weißen Pumpenwärterwohnung als "bunte Umgebung" aufgestellt hat, wahre Phantasie-Werke. Mal warten "neun Tode" auf einen Kater, mal bricht ein blutroter Meteorit über einem Fischer auf einem See ein - und bei all diesen Bildern haben Begriffe wie Bewegung und Energie eine positive Form erhalten. Welche Welten Schmitz dabei "in den Geistern der Betrachter öffnen kann, wird sich zeigen. Fest steht: Schmitz’ Malkunst ist eine optische Herausforderung, die für die Zeit des Stipendiums wie auch danach große Aufmerksamkeit erwarten lässt.

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