Kult: Blumen sagen mehr als Tore

Eine neue Devotionalie für Borussia-Fans: Der Gladbacher Christian Linssen ist auf die einmalige Idee gekommen, Blumensträuße in den Vereinsfarben zu verkaufen.

Mönchengladbach. In seiner langen Zeit als Verantwortlicher für Fanartikel bei Borussia Mönchengladbach hat Holger Quante viel gesehen. Mehrere tausend Devotionalien hat er abgelehnt, weil sie keinen Erfolg versprachen. "Aber das Konzept, Blumensträuße als Fanartikel anzubieten, hat mich sofort überzeugt", sagt Quante.

Die Idee, einen Strauß für Fußballfans anzubieten, hatte Christian Linssen. "Fußball besteht aus Emotionen. Und Blumen transportieren Emotionen. Außerdem gehen immer mehr Frauen ins Stadion", sagt der 29-Jährige, der vor kurzem mit seiner Firmengründung sportsflowers.de an den Start gehen wird.

Einer der Vereine, mit denen sein junges Unternehmen neben anderen Vereinen aus Erster und Zweiter Liga zusammenarbeiten wird, ist Borussia Mönchengladbach. Bei dem Verein hat Linssen, der aus der Blumenstadt Straelen, stammt, während seines Marketing-Studiums an der Hochschule Krefeld/Mönchengladbach gejobbt. Der Lizenzvertrag mit der Borussia war daher schnell unter Dach und Fach gebracht.

Die Sträuße werden nicht nur in grün-weiß gestaltet, sondern tragen auf einem Einstecker auch die Borussen-Raute. Zudem erhalten sie grün-weiße Schleifchen und eine Papiermanschette. Die Borussia profitiert finanziell neben einer Garantiesumme von jedem verkauften Strauß.

"Zunächst wird es zwei Straußgrößen geben, der kleinere kostet 19,99 Euro, der größere 23,99 Euro", erklärt Linssen. In Kürze werden weitere Größen hinzu kommen, außerdem soll es auch Vasen (natürlich mit Raute) und Topfblumen geben.

Die Fan-Sträuße gibt es zunächst nur im Internet. In Sachen Online-Versand kooperiert Linssen mit dem Onlineanbieter valentins.de. Später wird es die Sträuße auch im Stadion geben. Zielgruppe sind nicht nur Frauen. "Sponsoren könnten die Einladung zu einem Besuch in der VIP-Loge mit einem Borussen-Strauß garnieren. Andere Möglichkeit: Männer, die sich über ein gewonnenes Spiel freuen, könnten mit dem Fußballstrauß ihren Frauen etwas Gutes tun", meint der 29-Jährige. Sein Werbespruch: "Blumen sagen mehr als 1000 Tore."

Erste Überlegungen, Blumensträuße für Fußball-Bundesligavereine zu verkaufen, keimten bereits auf vor etwa acht Jahren bei einem Besuch der Schalke-Arena mit seinem Vater Hans-Jakob. "Er meinte: Es gibt so viele fußballverrückte Leute auf einen Haufen, für die es unendlich viele Fanartikel gibt. Blumen hat aber bisher kein Verein im Angebot."

Ganz uneigennützig war die Idee von Hans-Jakob Linssen nicht: Mit seiner Frau Marlene betreibt er in Straelen eine große Gärtnerei für Schnittblumen. Bei den Vereinen stieß Christian Linssen auf offene Türen: Ohne längere Verhandlungen sagten neben Borussia Mönchengladbach der MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC sofort zu. Weitere Profivereine stehen kurz vor der Zusage. Der Markt ist groß.

"Die Profivereine haben 2008 150 Millionen Euro mit Fanartikeln eingenommen. Mit Blumen werden pro Jahr drei Milliarden Euro umgesetzt", weiß der Firmengründer.

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