Kritik an drei Freilaufflächen

Im Bezirk Nord gibt es nur bei zwei von fünf geplanten Hunde-Ausläufen bisher keine Bedenken von Anwohner.

Mönchengladbach. Seit Wochen teilen die geplanten Hundefreilaufflächen viele Mönchengladbacher in zwei Lager. Auf der einen Seite stehen Hundebesitzer, auf der anderen vor allem Anwohner. Um von den Bürgern direkt zu hören, wie sie zu diesen Bereichen stehen, hatte der Vorsteher für den Bezirk Nord, Reinhold Schiffers (SPD), in die Mehrzweckhalle Eicken eingeladen. Fünf der der 26 vorgesehenen Hundefreilaufflächen sind im Bezirk Nord geplant. Rund 50 Menschen folgten der Einladung.

Die Hundelobby Gladbach, eine Interessengemeinschaft von rund 1500Hundehaltern, hat die Einrichtung solcher Flächen beantragt, damit sie ihre Hunde artgerecht halten können, was ihrer Ansicht nach bei der allgemeinen Anleinpflicht in der Stadt nicht möglich ist.

Inzwischen liegt sogar ein Gerichtsurteil vor. Ein Hundebesitzer hatte gegen die Ordnungsstrafe genau mit dem Argument der artgerechten Haltung geklagt und Recht bekommen. "Wenn wir keine Freilaufflächen ausweisen, haben wir mit diesem Urteil womöglich bald überall Freilaufflächen", gibt Schiffers einen Hinweis auf die Dringlichkeit.

Gegen die Freilauffläche am Spielkaulenweg und am Vituspark gibt es bisher keine Einwände. Aber an anderen ausgeguckten Gebieten gibt es Kritik aus der Bevölkerung.

Die an der Karl-Fegers-Straße geplante Fläche stößt auf Widerstand. Eine Lehrerin der angrenzenden Geschwister-Scholl-Realschule meldet sich zu Wort.

Der Schulleiter der Schule am Geroweiher, wo ebenfalls eine Fläche geplant ist, klinkt sich sofort mit ein. Die Schulvertreter möchten die Verschmutzung vermeiden. "Die Hunde machen überall hin. Kein Kind kann quer über den Platz laufen."

Außerdem sieht die Realschullehrerin die Gefahren, dass Kinder gebissen werden. Sie fordert einen Zaun um die Hundeauslauffläche. Von Schiffers erhält sie eine Absage: "Das können wir uns schlicht nicht leisten."

Hansjörg Maintz, von der Hundelobby eingeladener Krefelder, berichtet von Erfahrungen aus der Nachbarstadt. "Weder am Elfrather See noch im Stadtwald wurden Kinder gefährdet, die dort spielen." Was die Kritiker vor Ort nicht überzeugt.

Auch die Fläche am Hettweg, auf der Rückseite der Niederrheinkaserne, ist aus der Sicht zukünftiger Nachbarn ein Problem. Anwohner des Hettwegs befürchten ein verstärktes Verkehrsaufkommen in der nur für Anlieger freigegebenen Straße. Ein Hundehalter, der diese Fläche öfter nutzt, argumentiert mit seinem eigenen Vorbild: "Ich parke immer unten am Friedhof und gehe da hoch."

Aus Krefeld berichtet Maintz schließlich, dass eine Freilauffläche so wenig genutzt wurde, dass ihr dieser Status per Beschluss wieder aberkannt wurde. "Wir werden das alles bedenken, wenn wir in der nächsten Woche entscheiden müssen", verspricht Bezirksvorsteher Schiffers.

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