Krings gehört zu den „Top Ten“

CDU-Bewerber Günter Krings lässt die jüngste Schlappe seiner Partei nicht kalt: „Jetzt kämpfe ich noch mehr“, sagt er.

Mönchengladbach. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Günter Krings (40) redet gerne. Und nicht selten viel zu schnell. Als Mitglied verschiedener Bundestagsausschüsse hat der Fast-Zwei-Meter-Mann (1,96 Meter) nun mal viel zu sagen. Und er landete quasi wie selbstverständlich mit über 40 Auftritten in der zu Ende gehenden Legislaturperiode in den "Top Ten" der meisten Redner im Berliner Reichstag.

Der gebürtige Herrather gehört dem Bundestag seit sieben Jahren an. Und er ist, wie er sagt, zuversichtlich, dass er am 27. September wieder direkt als "Gladbacher für Berlin" gewählt wird.

Trotz der herben Verluste, die seine Partei bei der jüngsten Kommunalwahl einstecken musste. Wenn er mit den Leuten an den Infoständen spricht, ist die Pleite schon ein Thema. "Aber die Leute meinen auch, Gladbach und Berlin sind zweierlei", sagt der Jurist.

"Ich habe erfolgreich beispielsweise gegen unerlaubte Telefonwerbung gekämpft", bewertet Krings die zurückliegenden vier Jahre in der Hauptstadt. Das Gleiche gelte für Schadenersatz bei Zugverspätungen. Beim Schutz der deutschen Sprache stehe er in der ersten Reihe.

Gerade beim Patentrecht/Patentschutz habe er sich engagiert. Und Krings, der in den Ausschüssen für Recht, Kultur und Medien sowie Auswärtiges sitzt, hat festgestellt, "dass die Chinesen weniger als früher kopieren".

In der Wirtschaftspolitik setzt der Mann, der noch zu haben ist, auf den Mittelstand. Der schaffe doch die Arbeitsplätze, deshalb müsse er weiter entlastet werden - ob beim Bürokratieabbau oder bei steuerlichen Dingen. Ihn ärgert, dass viel zu oft große Firmen gehätschelt würden. Zu Lasten des Mittelstandes.

Woran haben denn nun die Gladbacher gemerkt, dass Krings für sie an der Spree Politik macht? "Das sind allzu oft die kleinen Dinge, die nicht oder nur selten publik werden", sagt der stellvertretende Gladbacher Parteivorsitzende. Dazu gehörten auch Visa-Fälle oder Adoptionen.

Bei der Sanierung des Stadtmitte-Hauptbahnhofs habe er "mithelfen" können und Kontakte zur Bahn-Zentrale hergestellt, betont Krings. Dass der Rheydter Hauptbahnhof noch so erbärmlich dastehe, sei nicht hinnehmbar. "Da bleibe ich sehr lästig", lacht Krings.

Auf seine Initiative zurückzuführen sei das Projekt Tiefgarage Rheydt. Über Gespräche mit dem Bundesamt für Katastrophenschutz sei die Zivilschutzbindung aufgehoben worden - das Autohaus, von Q-Park betrieben, könne saniert werden. Allerdings auch nur im Rahmen der Neugestaltung des Rheydter Marktplatzes. Hier sollen sechs Architekturbüros bis Mitte November Kreatives vorlegen.

"Tief besorgt" sei er über die rasante Neuverschuldung der öffentlichen Hand, auch als Folge der gigantischen Finanzkrise. Krings setzt auf eine Gemeindefinanzreform. Wann die kommt, weiß auch er nicht. Zu Forderungen der FDP, die Gewerbesteuer abzuschaffen, sagt er "Nein". "Wer die weghaben will, soll sagen, welche Alternativen er hat." Die Gewerbesteuer ist die bedeutende Einnahmequelle einer Kommune.

Bei der Weiterentwicklung des leer geräumten Hauptquartiers bietet Krings seine "Kontakte und seine Mitarbeit" an. Vermutlich schon im Sommer 2010 wollen die ersten Briten abziehen. Krings, sagt er, erwartet auch und gerade von OB Norbert Bude (SPD) mehr Ideen und Taten für diesen künftigen riesengroßen neuen Stadtteil.

Am Mittwochmittag empfängt Krings die Bundesfamilienministerin. Ab 12.30 Uhr wollen Ursula von der Leyen und er im Haus Zoar am Kapuzinerplatz "sagen, wie sie die Familien weiter stärken" wollen. Ganztagsbetreuung und Elterngeld seien nur zwei "gute Beispiele".

Apropos Wahlkampf: Hier setzt Krings verstärkt auf das Internet. Ein junges Team hilft ihm dabei.

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