Krankenhäuser: Nun doch - Chef fürs „Eli“

Schulterschluss von Bethesda und Maria Hilf hat auch CDU aufgeschreckt: Perspektive für Städtische Kliniken.

Mönchengladbach. Bis kurz vor Mitternacht redeten sich Mitglieder in der CDU-Ratsfraktionssitzung die Stimmbänder heiß. Dann gab es zumindest für die Städtischen Kliniken (Elisabeth-Krankenhaus und Hardterwaldklinik) ein klares Votum.

Die Christdemokraten verlangen nun entgegen früherer Erklärungen, dass das "Eli" so rasch wie möglich einen neuen Geschäftsführer bekommt. Im Moment führt Interims-Chef Franz-Josef Esser die Geschäfte. Aber nur bis Ende März 2008. Im Stadtrat am 19. Dezember soll dazu eine Entscheidung fallen.

"Schnellstmöglich" soll nun auch darüber entschieden werden, wie und wie hoch die Kliniken Bethesda und Maria Hilf beim "Eli" als Minderheitsgesellschafter einsteigen. Dazu muss der Marktwert der Stadtkliniken ermittelt werden.

Die CDU ist offenbar dadurch aufgeschreckt worden, dass die beiden Häuser Maria Hilf und Bethesda angesichts der verwirrend langen Polit-Diskussion über die Gladbacher Krankenhaus-Landschaft nun den Schulterschluss praktizieren.

Aus wirtschaftlichen Erwägungen tauschen sie medizinische Abteilungen und Personal. Doppel-Disziplinen - etwa eine Innere Medizin in beiden Hospitälern - soll es nicht mehr geben. Die WZ berichtete darüber. Maria Hilf und Bethesda kritisierten, dass es beim "Eli" keinen Ansprechpartner gebe und sich die Stadtverwaltung "um eine klare Position drückt".

Bereits im September hatten leitende Ärzte und vor allem der Betriebsrat der Städtischen Kliniken Aufsichtsrat und Politik aufgefordert, die Chefstelle kurzfristig zu besetzen. Bei der ganzen Krankenhaus-Debatte dürfe das "Eli" nicht "kopflos" dastehen, wobei man ausdrücklich das Engagement Essers würdigte. Doch nur der Eli-Aufsrichtsrat reagierte und forderte eine Stellenausschreibung.

Die Diskussion um die Zukunft des Rheydter Krankenhauses hat nicht nur die etwa 1100 Mitarbeiter höchst verunsichert. Die Gesellschaft hat Probleme, Stellen, wie etwa die von Oberärzten, zu besetzen. Qualifizierte Kräfte ziehen es vor, in Häuser mit sicherer Zukunft zu wechseln.

Mitarbeiter Etwa 1100 Beschäftigte sowohl im Rheydter "Eli" als auch in der Hardterwald-Klinik.

Bilanz Die Bilanzsumme der städtischen Krankenhauseinrichtung beträgt etwa 60 Millionen Euro. Die Städtischen Kliniken machen Gewinn, sind nach Angaben von Beobachtern mittelfristig finanziell gut aufgestellt.

Was bleibt, ist eine Städtische Klinik, in der in hohem Maße Verunsicherung herrscht. Wenn es um die Zukunft geht. Inzwischen hat wohl auch die CDU erkannt, dass es so nicht weitergehen kann und darf. Jetzt sollen Beschlüsse gefasst werden, die dem "Eli" Stabilität und Sicherheit geben sollen. Hoffentlich werden auch die nicht zerredet.

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