Kliniken: Neuwerk gibt alle Anteile ab

Die Fusion des Krankenhauses „Maria von den Aposteln“ und zweier Häuser in Willich und Korschenbroich wird zum Stichtag 1. Juli umgesetzt.

<strong>Mönchengladbach. An den Anzugrevers der vier Geschäftsführer aus Gladbach, Neuss und Willich ist die Fusion schon geglückt. Alle trugen gestern bei der Runde zur Vorstellung ihrer nächsten Schritte und zukünftigen Ziele einen Pin mit dem Logo der St. Augustinus-Kliniken gemeinnützige GmbH, einem Aquarell-A. Bis dieses A alle drei ehemals eigenständigen Krankenhäuser und die neue "Mutter" mit ihren angeschlossenen Häusern in Neuss mit System vereint, dauert es noch etwas.

Bis Ende des Jahres soll die Marschrichtung feststehen

Am kommenden Montag starten die katholischen Krankenhäuser "Maria von den Aposteln" in Neuwerk, das Katharinen-Hospital in Willich und die Niederrhein-Klinik Korschenbroich ihre gemeinsame Arbeit unter dem Dach der St. Augustinus-Kliniken mit Sitz in Neuss und vier angeschlossenen Akut- beziehungsweise psychiatrischen Krankenhäusern. Nach sechs Monaten Verhandlungen über die Fusion geht mit Stichtag 1. Juli die Mehrheit der Anteile der Neuwerker, der Willicher und Korschenbroicher Kliniken an die Neusser.

Alles ist neu und doch ändert sich für Mitarbeiter und Patienten erst einmal kaum etwas. Denn noch läuft die Bestandsaufnahme. Bis Ende des Jahres soll eine detaillierte Marschrichtung festgelegt sein. Welches Haus hat welche Schwerpunkte? Welche sind ausbaufähig? Welche können in einem Haus für die Patienten aller Häuser, für ein wirtschaftlicheres Arbeiten, angeboten werden? Die Umstrukturierung werde sich noch Jahre hinziehen, so die Verantwortlichen.

"Wir wollen als regional stark aufgestellter Verbund die Grundversorgung vor Ort stärken, die Krankenhäuser vernetzen, Abteilungen spezialisieren sowie durch die Angebote, die wir haben, von der stationären Versorgung über die Reha den Menschen ganzheitlich versorgen", gibt Paul Neuhäuser, Sprecher der Geschäftsführung der St. Augustinus-Kliniken, als Zielvorgabe aus.

Für Neuwerk heißt das derzeit konkret, dass voraussichtlich der Schwerpunkt orthopädische und Unfallchirurgie im Blickpunkt ist. Das Spezialgebiet minimal-invasive Chirurgie (Schlüsseloch-Technik) soll weiter ausgebaut werden. Und Neuwerk und Willich sollen, wo sie sich bisher einen Chefarzt "teilten", für die allgemeine und Visceral-Chirurgie eigenständige Chefärzte bekommen. Der "geteilte" Dr. Thomas Carus verlässt zum 1. Juli, wie seit Februar geplant, das Haus.

Betriebsbedingte Kündigungen schließt die Geschäftsführung aus. "Nur als Beispiel: Bei der Fusion des Alexius-Krankenhauses und St. Josef-Krankenhauses in Neuss unter unserem Dach sind seit Juli 2004 aus 2200 Mitarbeitern 2500 geworden", berichtet Markus Richter, Geschäftsführer der St. Augustinus-Kliniken.

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