Kino-Café: Allein unter Frauen und Brötchen

Ralf Schmitz hat als Marketing-Mann des Comet Cine Centers das Kino-Café nach Gladbach geholt. Sehr gefragt sind auch Karten für die Ladies’ Night.

Mönchengladbach. Das Kino-Café hat sich etabliert. „Inzwischen kommen 200 Leute“, sagt Ralf Schmitz, Marketing-Leiter beim Comet Cine Center an der Viersener Straße, der die Idee des Kino-Cafés nach Mönchengladbach geholt hat.

An jedem zweiten Mittwoch können Film-Fans im Kino-Komplex ab 9.30 Uhr frühstücken und sich ab 10.30 Uhr einen Film ansehen. Die Kosten dafür belaufen sich alles in allem auf fünf Euro.

An solchen Tagen schmiert Schmitz mit vier weiteren Mitarbeitern die Brötchen, kocht Kaffee, Tee, stellt das Buffet bereit. Margret Hennekes ist zum ersten Mal bei dem Film „Allemania“ auf das Angebot gestoßen. „Ich fand es toll, wie da das Thema Integration aufgearbeitet wurde“, sagt sie.

Seitdem ist sie regelmäßig dabei. Hier hat sie auch Udo Ferlemann und seine Frau wieder getroffen. „Wir waren vor unserer Pensionierung Arbeitskollegen“, sagt sie. Er und seine Frau Monika freuen sich über das Angebot. „Wir gehen gern ins Kino. Aber wir gehen abends nicht mehr so gern raus“, beschreibt er das Dilemma.

„Ich freue mich, wenn ich Leute wieder fürs Kino begeistern kann“, sagt Schmitz zu den unternehmerischen Hintergedanken für eine Veranstaltung, die keinen Gewinn abwirft. „Es ist doch ein Unterschied, ob ich allein im Wohnzimmer einen Film ansehe oder mit vielen anderen Leuten zusammen Emotionen erlebe. Mich von ihrem Lachen anstecken lassen kann.“ Das Kino-Café ist ein Anlass, ihnen diese Erfahrung schmackhaft zu machen.

Eine andere Reihe ist die Ladies’ Night, einmal im Monat. „Da bin ich dann alleine, mit 300 Frauen“, schwärmt er. Männer haben keinen Zutritt. 45 Minuten vor Filmbeginn können die Frauen im Foyer ein Glas Sekt trinken, im Saal findet dann eine Verlosung statt. „Von Dingen, die Frauen mögen“, sagt er. Beispielsweise Gutscheine für Schuhe, Unterwäsche oder einen Haarschnitt.

Gezeigt wird dabei immer eine Vorpremiere. Am 14. September beispielsweise „Männerherzen“, mit Till Schweiger. „Da sind schon alle 300 Karten weg.“

Ralf Schmitz mag die Stadt. Er lebt seit einem Jahr in Gladbach. Das erste Erlebnis: Ein Konzert in der Konzertmuschel am Bunten Garten. „Da habe ich mich sofort in die Stadt verknallt“, sagt der 45-Jährige, derzuvor 20 Jahre in Aachen gelebt hat.

Mit Liebe zur Vitusstadt lässt sich beispielsweise erklären, dass das Comet Cine Center ungeachtet des schlechten Wetters im Jahr 2010 auch in diesem Jahr zusammen mit der Sparkasse und der NVV AG das Open-Air-Starpac-Kino im Volksbad anbietet. „Ich glaube, das ist wichtig für die Gladbacher Seele“, sagt er. „Nicht nur Düsseldorf hat ein Open-Air-Kino. Wir auch!“

Die dritte Reihe, der Comet Cine Classic Club wurde von seinem Chef, Hans-Jürgen Brandtner initiiert. An jedem ersten Montag im Monat zeigt das Kino alte Kino-Klassiker. „Shining“ wurde gezeigt, „Spiel mir das Lied vom Tod“, im September ist „Casablanca“ zu sehen. „Ich freue mich darauf“, sagt Schmitz, „den endlich auf Großleinwand zu sehen.“

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