Karstadt: Gladbach will bei Sanierung helfen

Der Insolvenzverwalter braucht die dringende Zusage, dass die Stadt offiziell auf Steuern verzichtet.

Mönchengladbach. Damit der Karstadt-Insolvenzverwalter das Unternehmen retten kann, braucht er bis Anfang nächster Woche eine Zusage auch von der Stadt Mönchengladbach, dass sie auf die Gewerbesteuer verzichtet. Das gilt für alle Städte, die Karstadt-Standorte haben.

Bei den Gewerbesteuern geht es um einen Betrag von einer halben Million - theoretisch. "Faktisch ist es kein Verzicht, denn wenn die Sanierung nicht gelingt, dann bekommen wir gar keine Steuer", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Lothar Beine.

Nachdem 97 Prozent der Gläubiger auf ihre Forderungen verzichtet haben, gibt es einen Sanierungsgewinn, der wiederum besteuert werden müsste. Außer eben: Diejenigen, denen diese Steuern zustünden, verzichten. Darauf hofft nun der Insolvenzverwalter, weil Karstadt sonst voraussichtlich umgehend wieder in Schieflage geriete.

Bei einer Fraktionsvorsitzenden-Konferenz soll das Thema zuletzt heiß diskutiert worden sein. Die große Mehrheit einigte sich schließlich darauf, einen entsprechenden Dringlichkeitsentscheid zu unterstützen. Verabschiedet werden soll das Ganze im nichtöffentlichen Teil der nächsten Ratssitzung.

"Unter den gegebenen Voraussetzungen gibt es im Grunde keine Alternative", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzender Hans Peter Schlegelmilch. Wenn es auf diese Weise gelinge, den Insolvenzplan zu realisieren, sei der Fortbestand des Rheydter Karstadt-Hauses zumindest für drei Jahre gesichert, und dementsprechend blieben auch die Arbeitsplätze dort erhalten.

"Wir brauchen Karstadt, wenn wir Leben in der Rheydter Innenstadt erhalten und fördern wollen", sagt Beine, "und die Mitarbeiter haben schon auf viel verzichtet wie Weihnachts- und Urlaubsgeld."

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