Karnevalsmotto für nächste Session: „Immer zu zweit“

Mit absoluter Mehrheit wählte der MKV das Motto, dass auf die Stadt mit ihren zwei Zentren Bezug nimmt.

Karnevalsmotto für nächste Session: „Immer zu zweit“
Foto: Widmann

Die vergangene Karnevalssession hat in vielerlei Hinsicht Maßstäbe gesetzt: Mit dem früheren Oberbürgermeister Norbert Bude und Barbara Gersmann war ein besonders kreatives Prinzenpaar an der närrischen Macht, der Veilchendienstagszug fand wegen der Terrorgefahr unter so hohen Sicherheitsbedingungen wie nie zuvor statt — und das Motto war emotional, gut für fantasievolle Kostüme, kurzum geradezu perfekt: „Gladbach umarmt die Welt“.

Wenn es so eine Vorlage aus dem Vorjahr gibt, ist es nicht leicht würdige Nachfolger zu finden. Der Vorschlag für die Session 2017/18 kommt wie in den Vorjahren auch vom Karikaturisten Nik Ebert, der auch das entsprechende Motto-Plakat und den Orden gestaltet. Schließlich lagen während der zweitägigen Vorstandsklausur des Mönchengladbacher Karnevalsverbands (MKV) mehrere Varianten einer ähnlichen Botschaft auf dem Tisch. Mit einer Gegenstimme sprach sich eine breite Mehrheit des 25-köpfigen Gremiums für dieses Motto aus: „Immer zu zweit — Halt Pohl und All Rheydt!“.

Es vereint die närrischen Schlachtrufe der beiden Stadtzentren Gladbach und Rheydt und soll, so der MKV, „zur Partnerschaft, gegenseitiger Zuneigung und Zusammengehörigkeit“ einladen. „Das Motto ist die Fortsetzung des Umarmens“, sagt MKV-Chef Bernd Gothe, der bei der Klausurtagung im Amt bestätigt wurde. „Wir wollen damit ausdrücken, dass Karneval nicht nur Sache des Brauchtums ist, sondern dass alle in der Stadtgesellschaft etwas gemeinsam machen.“ Vor allem bietet das Motto eine gute Grundlage für Kostümierungen im Zweierpack wie Dick und Doof, Ernie und Bert, Bonnie und Clyde, Micky Maus und Minnie Maus, Sissi und Kaiser Franz.

Die ersten Reaktionen auf das Motto sind positiv. „Das Motto erscheint mir spontan sehr eingängig, es kommt flüssig über die Lippen“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Zwar habe er zuerst gezuckt, weil die beiden Pole der Stadt damit erneut betont würden — dabei sei es doch das Ziel, Mönchengladbach als Einheit aus Rheydt und Gladbach zu begreifen und zu präsentieren. „Ich will das aber nicht überhöhen, es ist darin sicherlich keine separatistische Bewegung zu erkennen“, sagt der Rathaus-Chef augenzwinkernd.

Auch beim noch amtierenden Mönchengladbacher Prinzenpaar stößt das Motto auf Zustimmung: „Das ist eine Hommage an die Zweisamkeit in unserer Stadt, die auch eine Stärke von Mönchengladbach ist. Gerade auch im Karneval“, sagt Niersia Barbara Gersmann. Und Prinz Norbert Bude, der auch Vorsitzender der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach ist, sagt: „Nik Ebert hat es verstanden, das vermeintliche Trennende anders und vor allem positiv darzustellen. Gerade wir Karnevalisten nutzen auch diese Chance.“

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