Kampf um Geld und bessere Bedingungen

Mitarbeiterinnen der sozialen Berufe begleiten die Tarifverhandlungen in Berlin.

Mönchengladbach. Roswitha Mirbach wertet es als starken Auftritt: "50 Leute sind sehr gut." So viele Erzieherinnen und Sozialarbeiterinnen sind vor das Mat.-Nat. gekommen, um der Verdi-Forderung nach einer aufgabengerechten Bezahlung ihrer Arbeit Nachdruck zu verleihen.

Damit begleiten sie die Tarifrunde, die derzeit in Berlin stattfindet. Oberbürgermeister Bude wird am Mat.-Nat. zu einem Treffen mit Gewerkschaftern erwartet.

Sie halten Wäscheleinen in die Höhe, neben 25 kleinen Paar Socken hängen zwei Paar Große. Sie markieren das Zahlenverhältnis Erzieherinnen zu Kindern nach dem neuen Kibiz-Gesetz. Dazwischen hängen Windeln. "Die Kinder unter drei Jahren fordern einen stärker", urteilt Mirbach, Personalratsvorsitzende der Stadt, die selbst im Kita-Bereich gearbeitet hat.

Auf Plakaten steht: "Das macht krank!" Entsprechend sind die Forderungen nach einem Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz ein Kernpunkt. Mit dem will man Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen.

"Es geht nicht, dass man einerseits betont, wie wichtig die Arbeit ist, und sie andererseits schlechter bezahlt als zuvor", sagt Mechthild Schratz, Verdi-Geschäftsführerin am linken Niederrhein. Der neue, heute gültige Tarifvertrag stellt Berufsanfängerinnen und Frauen, die ihre Stelle wechseln, schlechter, als es im alten der Fall war.

Bei Bude finden die Erzieherinnen offene Ohren. Auch bei den Kommunen ist Kibiz unbeliebt. Bude: "Das hat uns vergangenes Jahr 1,6 Millionen Euro gekostet, die nicht refinanziert wurden. Das ist nicht im Sinne des Erfinders." Mirbach: "Wir sind gut aufgestellt, wenn der Kampf weiter geht." boe

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