Jeckes Backen im Seniorenheim

Die Schüler der Hauptschule Neuwerk kommen schnell mit den Alten ins Gespräch.

Mönchengladbach/Neuwerk. "Mmh, riecht das lecker", so der allgemeine Tenor. Ein unwiderstehlicher Duft breitet sich im ganzen Raum aus. Endlich stehen die ersten Muzenmandeln frischgebacken und noch ganz warm auf dem Tisch.

Lisa Hofmeisters Aufgabe ist es, den älteren Damen am Tisch zu helfen, das frittierte rheinische Gebäck in Zucker zu wälzen: "Leider kommt hier nicht viel an", muss die Schülerin feststellen. Ganz vorne am Tisch sind die ersten fleißigen Backhelfer schon beim Naschen.

Lisa nimmt es locker: "Es macht trotzdem Spaß und die Leute sind hier so freundlich". Gemeinsam etwas tun, Kontakte herstellen und sich austauschen: Das ist das Ziel der Begegnung zwischen jungen und alten Menschen an diesem Nachmittag im Caritas Seniorenheim in Neuwerk.

Es ist schon eine gute alte Tradition, dass die Zehntklässler der Katholischen Hauptschule Neuwerk gemeinsam mit den Senioren backen.

Zum vierten Geburtstag gibt es eine Premiere zu feiern: Statt wie bisher zu Weihnachten, treffen sich Jung und Alt in diesem Jahr zum ersten Mal zu einer jecken Karnevalsbäckerei in der fünften Jahrezeit.

Ute Friedrich kommt im Rahmen des Arbeitslehre-Unterrichts regelmäßig ins Seniorenheim. Die Kooperation zwischen der Neuwerker Hauptschule und der Caritas-Einrichtung sieht die Lehrerin als eine Chance für die Mädchen und Jungen der Klasse 10a, sich gedanklich mit einem Beruf im Altenheim zu beschäftigen.

Fabian Krieg könnte sich gut vorstellen, als Altenpflegehelfer zu arbeiten: "Ich bin gerne mit ältern Menschen zusammen", erzählt er, während er seiner Tischnachbarin hilft, die Muzenmandeln vorsichtig auf den Teller zu legen "Es ist wichtig, dass die Schüler lernen, Kontakt aufzunehmen und selbstständig etwas anzupacken", sagt Friedrich.

Für ihren Schüler Mickele Ienni kein Problem: "Ich bin nicht gut im Plätzchen backen", gibt der Zehnklässler zwar freimütig zu. Dafür haben Mickele und seine Tischpartnerin Gertrud Zimmermann aber keine Berührungsängste. "Wir freuen uns, dass die jungen Leute Leben ins Haus bringen", sagt Felicitas Drathen, Mitarbeiterin des Seniorenheims.

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