Jecke Frauen feiern unter sich

Männer hatten bei der Damensitzung von Rot Grün 1951 nichts zu suchen.

Jecke Frauen feiern unter sich
Foto: Jörg Knappe

Möchengladbach. Schon als die Musiker des Reitercorps Mönchengladbach anfangen, Karnevals- und andere Klassiker zu spielen, fängt die Stimmung bei der Damensitzung der Karnevalsgesellschaft (KG) Rot Grün 1951 in der Mehrzweckhalle Lürrip an zu kochen.

Viele Frauen stehen sofort auf und klatschen, tanzen und singen mit. Unter ihnen Danny Sybon (43) und Natascha Peltzer (34). Die beiden sind mit sieben weiteren Freundinnen vor Ort. Sie kommen schon seit Jahren zur Damensitzung. Diesmal sind sie alle als Schottinnen verkleidet — mit karierten Röckchen und Mützen.

An der Sitzung des Ueddinger Vereins gefällt den Freundinnen gut, dass es „wenig Büttenredner und viel Party gibt“, sagt Peltzer. Daher sind die Freundinnen auch nicht allzu traurig, dass der einzige Büttenredner des Abends , „D’r Tulpenheini“, seinen Auftritt nicht bis zum Ende durchziehen kann, weil eine Sicherung rausgeflogen ist.

Die Musiker des Reitercorps retten die Situation: Sie kommen erneut auf die Bühne und spielen. „Wie schön, dass man Freunde hat“, sagt Hans-Peter Jörihsen, Präsident der KG Rot-Grün.

Bei der Sitzung merken die Gäste auch, dass der Verein Wert auf seine Jugendarbeit legt. Gleich zweimal treten die Rot Grünen Pänz, die Kinder- und Jugendgarde des Vereins, auf, und zwar mit einem Garde- und einem Showtanz — bei letzterem mit 23-köpfiger Besetzung, verkleidet als Hexen und Vogelscheuchen.

Trainerin Bianca Meyer hat auch bei diesen Kostümen an die rot-grünen Vereinsfarben gedacht. Die Kleinsten, Mia (18 Monate) und Elias (4), schauen noch vom Rand aus zu, aber bei den Proben sind sie schon mit dabei.

Anja Winkler (21) und Niko Schmitz (16), beide langjährige Mitglieder der Kinder- und Jugendgarde, sind begeistert vom Zusammenhalt. Schmitz fühlt sich als „Hahn im Korb“ nicht komisch, sondern „irgendwie besonders“.

Auch bei den darauffolgenden Tanz- und Musikacts, wie den Bands „De Stroßeräuber“ und „Echt Lekker“ sowie beim Einmarsch des Stadtprinzenpaars steigert sich die Stimmung mehr und mehr. Viele steigen sogar auf die Stühle.

Die „Schottinnen“ sind zufrieden mit dem Abend — nur nicht damit, dass sie zum Rauchen rausgehen müssen. Aber sie müssen sich bei der Sitzung nicht mit dem Punkt auseinandersetzen, der ihnen am Karneval missfällt. Peltzer: „Wir mögen es nicht, dass die Männer immer denken, sie können jede bützen.“ Auch deswegen sind sie gerne auf einer Damensitzung.

“ Die Männer sind am kommenden Sonntag bei der Herrensitzung (Beginn 19.11 Uhr) an der Reihe.

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