Jährlich eine halbe Million Euro mit Haschisch verdient

In Lürrip endet die Fahrt zweier Hauptverdächtiger. Die Pflanzen wuchsen in vier Zimmern.

Mönchengladbach. Die Drogenfahrt endete auf der Kranzstraße in Lürrip. Und das abrupt. Fahnder der Polizei stellten ihre Fahrzeuge quer - für den Gladbacher Dealer (66) und seinen 39 Jahre alten Komplizen aus dem niederländischen Kessel gab es kein Durchkommen mehr.

Aus dem Auto der beiden holten die Beamten 215 Gramm Marihuana und zwei, 20 Zentimeter hohe Cannabis-Pflanzen. Die verdutzten Männer wurden festgenommen. Seit Donnerstag sitzen sie in U-Haft. Nicht nur gegen die Hauptverdächtigten wird nun ermittelt.

Auch eine 32-Jährige und ein 22-Jähriger - beide Gladacher - sollen vom Drogendeal gut verdient haben. Die Frau aus Pesch stellte ihre Wohnung als Rauschgift-Depot zur Verfügung, sagt ein Polizeisprecher.

Das deutsch-niederländische Drogengeschäft lief nach Erkenntnissen der Polizei längere Zeit - und blendend.

In seinem Einfamilienhaus in Kessel nahe Venlo züchtete der 39-Jährige in vier Zimmern mehr als 200 Pflanzen. Die versorgte er so liebevoll wie professionell.

Das Ergebnis seines verbotenen Gewerbes: Fünf Mal im Jahr war Erntezeit. Die Ausbeute laut Polizei: zwischen acht und zehn Kilo je Ernte. Im Idealfall seien so rund 50 Kilogramm "Gras" im Verkaufswert von 500000 Euro/Jahr zusammen gekommen, heißt es in Ermittlerkreisen.

Das Quartett habe vor allem Gladbacher, aber auch Abnehmer am Niederrhein und in den Niederlanden mit guter Qualität versorgt.

Dem Zugriff gingen längere Ermittlungen voraus. Und die liefen international. Die Politie Limburg Noord observierte den 39-Jährigen, der die florierende Cannabis-Indoor-Plantage betrieb. Seit Mitte 2008 soll der Holländer den 66-Jährigen mit mindestens sechs Kilogramm Marihuana beliefert haben.

Der veräußerte vermutlich mehr als ein Kilogramm an den 22-Jährigen. In seiner Wohnung beschlagnahmte die Gladbacher Polizei 60 Gramm verkaufsfertig portioniertes Marihuana.

Der Koordinator für die Ermittlungen in der Euregio Mönchengladbach, Kriminaloberrat Michael Pritzl, sagt: "Dieser Fall hat gezeigt, wie problemlos mittlerweile die grenzüberschreitenden Ermittlungsaktionen zu einem gemeinsamen Erfolg führen können."

Auf der Hauptstraße (Rheydt) stellte die Polizei am Donnerstag einen 34-jährigen Rheydter, der Heroin anbot. Der bekannte Dealer hatte mehrere 100 Euro aus Rauschgift-Verkäufen bei sich. Nach der Anzeige konnte der Rheydter das Polizeigebäude verlassen.

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