Interview: „Wir wollen zurück zur Normalität“

Nach Brandstiftung und Morddrohungen blickt Wolfgang Bremges, Schulleiter des Hugo-Junkers-Gymnasiums, auf die erste Schulwoche nach den Ferien zurück.

Mönchengladbach. Die erste, turbulente Woche nach den Ferien ist ohne weitere Vorkommnisse vorüber. Wie würden sie diese rückblickend zusammenfassen?

Wolfgang Bremges: Die Woche hat mit einem Schock begonnen und hat in gewisser Weise ein beruhigendes Ende gehabt. Beruhigend, weil enormer Zusammenhalt der gesamten Schulgemeinde daraus entstanden ist.

Die letzten Erkenntnisse der Polizei, dass bei der Brandstiftung ein gestohlener Schlüssel benutzt wurde, könnte bedeuten, dass Schüler daran beteiligt waren. Wie sehen Sie das?

Bremges: Ich kann mir noch immer nicht vorstellen, dass Schüler beteiligt waren. Zum einen, weil wir eine sehr kooperative Schülerschaft haben und zum anderen, weil wir einen guten Umgang mit den Schülern pflegen. Aber sollte sich dies aus den Ermittlungen der Polizei ergeben, werden wir uns zu gegebener Zeit auch über entsprechende Konsequenzen Gedanken machen.

Wie war die Stimmung an der Schule vergangenen Donnerstag und Freitag, die Tage, für die es die Morddrohung gab?

Bremges: Es war eine besondere Situation für uns alle. So etwas haben wir ja alle noch nie erlebt. Aber wir waren durch den schulpsychologischen Dienst und Peter Brischke von der Schulpflegschaft gut vorbereitet. Sehr viele Schüler sind allerdings aus Sorge zu Hause geblieben. Diese Woche ist aber ohne Fehlmeldungen aus Sorge gestartet.

Befürchten Sie einen Imageschaden für Ihre Schule, vor allem mit Blick auf die anstehenden Anmeldungen?

Bremges: Wir denken, dass Eltern, die ihre Kinder aufs Hugo-Junkers-Gymnasium schicken, ihre Entscheidung von Inhalten und nicht von solchen Geschehen abhängig machen. Deshalb machen wir uns auch keine Sorgen über die Anmeldezahlen. Wir sind gut aufgestellt inmitten der Gladbacher Schullandschaft. Unser Motto lautet „Bestens aufs Leben vorbereitet“ und das erreichen wir durch gute Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Schülern und Eltern.

Wie geht es am Hugo-Junkers nun weiter?

Bremges: Vor uns liegt ein großer Berg Arbeit. Wir bekommen eine neue Ausstattung, die naturwissenschaftlichen Räumen werden erneuert und wir hoffen, dass die Schule bis zum neuen Schuljahr in neuem Glanz erstrahlen wird. Auch zusätzliche Brandschutzmaßnahmen werden vorgenommen. Außerdem hoffen wir, dass wir den neu gestärkten Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft aufrecht erhalten können.

Und was erhoffen Sie sich für die nächsten Monate?

Bremges: Dass wieder absolute Normalität an unserer Schule einkehrt.

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