In den Kliniken fehlt der Nachwuchs

Die Krankenhäuser haben Schwierigkeiten, gute Auszubildende zu finden.

Mönchengladbach. Die Klasse sitzt zusammen, junge Menschen hocken über ihren Büchern. Eine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege ist nicht leicht. "Ich wollte es machen, weil ich Menschen ihre eigene Gesundheit näher bringen möchte. Ich möchte etwas bewirken", sagt Sabrina Thomauske. Die junge Frau ist im zweiten Lehrjahr und von ihrem gewählten Beruf begeistert.

Gute Leute wie Sabrina zu finden, ist für die Leiterin des Schulzentrums für Gesundheitsberufe am Niederrhein (SGN) nicht einfach. Viele Bewerbungen kämen zwar an, allerdings würden viele Interessenten ausgesiebt. "Wir bekommen jährlich ungefähr 700Bewerbungen, 165 Stellen können wir besetzen", sagt Martina Knoppik.

Entscheidend bei der Auswahl sind neben der Zeugnisnoten auch die Motivation des Bewerbers. "Wir müssen im persönlichen Gespräch sehen, dass der Bewerber auch motiviert ist, diesen Beruf auszuüben", sagt Knoppik. Die Aufgaben sind vielschichtig: vom simplen Blutdruckmessen bis zur Begleitung des Patienten durch schwere Krankheiten.

"Wir haben gelernt mit dem Sterben umzugehen", sagt Sabrina. Ihre Kollegin Katrin Stölting fügt hinzu: "Wir dürfen es nicht an uns heranlassen. Es geht einem in dem Moment natürlich nahe, alles andere wäre unmenschlich, aber man darf es nicht lange mit sich tragen", sagt sie über die schwierigsten Momente des Berufs.

Der Umgang mit pflegebedürftigen Menschen ist nicht für jeden leicht. Die Ausbildung habe großen Einfluss auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung, sind sich die jungen Frauen sicher. "Es geht nicht um eine reine Wissensvermittlung. Über das Handwerkliche hinaus, müssen die Auszubildenden Handlungskompetenzen erwerben, die sie zu einem ethisch orientierten Umgang mit den ihnen anvertrauten Menschen befähigt", stellt Leiterin Martina Knoppik klar.

Für das Ausbildungsjahr 2009 werden noch Bewerbungen angenommen.

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