Im Borussia-Park geht’s ordentlich um die Wurst

Das Wickrather Unternehmen Kremers zeigt drei Tage lang ausgefallene und delikate Fleisch-Spezialitäten.

Im Borussia-Park geht’s ordentlich um die Wurst
Foto: Isabella Raupold

Mönchengladbach. Aitor Ruiz verdankt seine Oberarmmuskeln dem Schinken. Bevor Sie losfuttern: Ich präzisiere, dem hauchfeinen Zerteilen von Ibérico-Keulen. Ruiz gilt als einer der besten Schinkenschneider Spaniens, 811 Stück hat er im vergangenen Jahr zerlegt — und was er da so absäbelt, zerschmilzt beinahe auf der Zunge, so zart ist das Fleisch. Derzeit hat Ruiz täglich eine weitere Hand voll Keulen im Borussia-Park vor sich.

Dort läuft seit Sonntag und noch bis heute die Hausmesse der Wickrather Hans Kremers GmbH. „Iss doch Wurst!“ lautet der Werbeslogan des Familienunternehmens, und der ist bei der kleinen, aber extrem feinen Messe für Fachbesucher und gewerbliche Kunden Programm.

„Wir konzentrieren uns auf Delikatessen und Spezialitäten, mit dem Schwerpunkt auf spanischen Produkten“, sagt Geschäftsführer Sascha Kremers. „Wir sind der größte deutsche Importeur von Ibérico-Frischfleisch.“ Jede Woche bringt ein 30-Tonner deutsche Feinkost nach Spanien und auf dem Rückweg spanische nach Deutschland.

In der Nähe von Girona gibt es seit 1984 sogar eine zweite Niederlassung neben dem Firmensitz an der Wickrather Dieselstraße. Die eigene Produktion wurde vor fünf Jahren aufgegeben. „Aber wir haben Lizenzbetriebe, die nach unseren alten Rezepten produzieren“, sagt Kremers. Europaweit hat das Unternehmen rund 60 Lieferanten.

Im Borussia-Park ist die Crème de la Crème vertreten. Da gibt es toskanischen Schinken aus San Gimignano, der noch deutlich seltener als sein Pendant aus Parma ist. Da gibt es in Belgien gesalzenes Angus-Beef aus Iowa und australisches Wagyu, da gibt es eine feine, rosafarbene Mousse aus luftgetrocknetem Schinken, da wird ein Chorizo-Bohnen-Eintopf gereicht. Es gibt sogar Käse auf der Wurstmesse: geräucherten Schafskäse aus Portugal, den man aus dem Laib löffeln kann. Aber natürlich gibt es auch deutsche Spezialitäten, saarländischen Kohleschinken etwa. Und erstmals auch vegane Wurst.

Kremers rechnen mit rund 500 Besuchern an den drei Messetagen. Mit einigen Vertretern inhabergeführter Märkte — die Firma beliefert bereits etwa Edeka Endt sowie Zurheide in Düsseldorf — wurden bereits neue Kooperationen vereinbart.

Als Endverbraucher erhält man die Produkte über den Kremers-Wurstshop sowie über die Internetseite anno2012.de. „Damit stehen wir aber noch am Anfang“, sagt Sascha Kremers.

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